Clotaire
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Sa, 02. Feb 2008, 22:54

Das du so tolle Nachbarn hast meine ich. Nicht jeder hätte unter Berücksichtigung der Konsequenzen Juden bei sich aufgenommen.

Nach dem Krieg lebten in Albanien mehr Juden als vor dem Krieg, für den Kosovo trifft das jedoch nicht zu. Das war meine eigentliche Aussage.
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Koby Phoenix
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Sa, 02. Feb 2008, 22:55

Achso, hehe ich dachte du meinst was anderes. Ist gut das du so denkst.
Aber naja, in Kosovo war auch die Serbische Regierung, die war ja mit den Achsenmächten ja glaub ich teilweise verbündet

Grüße,
Koby

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Kusho1983
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So, 03. Feb 2008, 13:29

Koby Phoenix hat geschrieben:Achso, hehe ich dachte du meinst was anderes. Ist gut das du so denkst.
Aber naja, in Kosovo war auch die Serbische Regierung, die war ja mit den Achsenmächten ja glaub ich teilweise verbündet

Grüße,
Koby
albanien gehörte zu den achsenmächten,und im kosovo regierte das albanische kollaborationsregime,mit xhaferr deva als innenminister(der die deportation der juden aus dem kosovo befehligt hatte).
es gab keine serbische regierung,sondern eine jugoslawische regierung.und diese war am anfang neutral,bis die deutschen und italiener einmarschierten.albanien hingegen kollaborierte zuerst mit dem faschistischen italien danach mit ns-deutschland!

jeki
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So, 10. Feb 2008, 18:43

Clotaire hat geschrieben:Das du so tolle Nachbarn hast meine ich. Nicht jeder hätte unter Berücksichtung der Konsequenzen Juden bei sich aufgenommen.

Nach dem Krieg lebten in Albanien mehr Juden als vor dem Krieg, für den Kosovo trifft das jedoch nicht zu. Das war meine eigentliche Aussage.
Die Nazis wurden ja auch Befreier angesehen und nicht als Feinde, da der serbische Imperialismus in Kosova auf die Albaner traf und nicht in Albanien, soweit bis in Albanien kam Serbien nur 1913. Es war also keine ideologischen Kollaborateure, sondern eher eine der Feind meines feindes ist mein Freund Taktik.

In Kosova fielen 20-30% der Juden den Nazis in die Hände, in Serbien (ohne Kosova) 80%.

Das sollte man berücksichtigen.
Zuletzt geändert von jeki am So, 10. Feb 2008, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.

jeki
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So, 10. Feb 2008, 18:47

Kusho1983 hat geschrieben:albanien gehörte zu den achsenmächten,und im kosovo regierte das albanische kollaborationsregime,mit xhaferr deva als innenminister(der die deportation der juden aus dem kosovo befehligt hatte).
es gab keine serbische regierung,sondern eine jugoslawische regierung.und diese war am anfang neutral,bis die deutschen und italiener einmarschierten.albanien hingegen kollaborierte zuerst mit dem faschistischen italien danach mit ns-deutschland!
Als Kosova besetzt wurde stand die "jugo." Regierung neutral demgegenüber? War Kosova nicht Staatsgebiet Serbiens? Und wurde die Jugoslawische Föderation und Idee nicht erst nach dem 2ten Weltkrieg gegründet durch den Partisanenkampf?

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Kusho1983
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So, 10. Feb 2008, 18:58

jeki hat geschrieben:
Kusho1983 hat geschrieben:albanien gehörte zu den achsenmächten,und im kosovo regierte das albanische kollaborationsregime,mit xhaferr deva als innenminister(der die deportation der juden aus dem kosovo befehligt hatte).
es gab keine serbische regierung,sondern eine jugoslawische regierung.und diese war am anfang neutral,bis die deutschen und italiener einmarschierten.albanien hingegen kollaborierte zuerst mit dem faschistischen italien danach mit ns-deutschland!
Als Kosova besetzt wurde stand die "jugo." Regierung neutral demgegenüber? War Kosova nicht Staatsgebiet Serbiens? Und wurde die Jugoslawische Föderation und Idee nicht erst nach dem 2ten Weltkrieg gegründet durch den Partisanenkampf?
nein,beim ausbruch des krieges verhielt sich die jugoslawische regierung neutral.erst als die italiener und deutschen in nordjugoslawien einmarschierte,kam der jugoslawische könig und der jug.premierminister unter druck und beugten sich dem besatzungsregime italiens und deutschlands.
der staatenbund jugoslawien existierte seit 1919.anfänglich war es ein königreich/eine monarchie und im verlaufe der jahre wandelte sich die regierungsform in eine konstitutionelle monarchie mit dem könig als befehlshaber der armee und dem premierminister als regierungschef.

jeki
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So, 10. Feb 2008, 20:35

nun gut, aber es falsch dass du schreibst es gab keine serbische sondern jugoslawische Regierung, die jugoslawische war das serbische.

Darauf sollte man achten, da die deklarierung von serbisch zu jugoslawisch entgegen der Aufklärung ist.

Man weiß was unter der "jugoslawischen" Maske steckte, dass ist nicht zu leugnen.

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Kusho1983
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Do, 21. Feb 2008, 18:59

jeki hat geschrieben:nun gut, aber es falsch dass du schreibst es gab keine serbische sondern jugoslawische Regierung, die jugoslawische war das serbische.

Darauf sollte man achten, da die deklarierung von serbisch zu jugoslawisch entgegen der Aufklärung ist.

Man weiß was unter der "jugoslawischen" Maske steckte, dass ist nicht zu leugnen.
das stimmt so nicht ganz!die jugoslawische regierung war lange jahre eine koalitionsregierung zwischen der jugoslawisch orientierten demokratischen partei (demokratska stranka;diese partei setzte sich zusammen aus serben,kroaten,bosniaken),der radikalen volkspartei (narodna radikalna stranka) und teilweise auch der kroatischen bauernpartei!die jugoslawische regierung mit der serbischen gleichzusetzen ist eine verdrehung der tatsachen!

jeki
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Fr, 14. Mär 2008, 13:02

Kusho1983 hat geschrieben:
jeki hat geschrieben:nun gut, aber es falsch dass du schreibst es gab keine serbische sondern jugoslawische Regierung, die jugoslawische war das serbische.

Darauf sollte man achten, da die deklarierung von serbisch zu jugoslawisch entgegen der Aufklärung ist.

Man weiß was unter der "jugoslawischen" Maske steckte, dass ist nicht zu leugnen.
das stimmt so nicht ganz!die jugoslawische regierung war lange jahre eine koalitionsregierung zwischen der jugoslawisch orientierten demokratischen partei (demokratska stranka;diese partei setzte sich zusammen aus serben,kroaten,bosniaken),der radikalen volkspartei (narodna radikalna stranka) und teilweise auch der kroatischen bauernpartei!die jugoslawische regierung mit der serbischen gleichzusetzen ist eine verdrehung der tatsachen!
Und was war mit Rankovic? Die Deportation der Albaner aus er Nis Region? Die Kolonialisierungpolitik unter dem Deckmantel der Agrarreform? Alles unter dem Namen "Jugoslawiens"

Allein unter der Titozeit, wurde die serbische Dominanz abgeschwächt, die Politik gegenüber den Albaner bestand dennoch,nicht in so einem Masse, aber sie bestand, das weis man heue, dass auch Tito Gespräche und Verträge mit der Türkei hatte und viele Albaner nach Türkei abgeshoben wurden.

Warum dass so wichtig ist, Serbien mit seinem Charakter, die Ausrottung und der Chauvinismus ist in Jugoslawien einmalig, weder Kroatien, noch Slowenien, noch Bosnien oder Montenegro haben sich so einen Charakter wie Serbien, keiner dieser Länder betrieb eine Expansion, aber diese hatten einen Problem mit der serbischen Expansion, in den 70er und 80er merkten auch diese Länder wie immer mehr Beamte durch Serben ersetzt wurden. Dieses Element Jugoslawiens kommt nur von Serbien.

die serbische Dominanz wurde auch in den 70er und 80er auch in Kroatien und Bosnien spürbar, als immermehr Beamte durch serbische ersetzt wurden.


Jugoslawien entstand durch Serbien, und zerbrach durch Serbien, und Serbien ist deren Nachfolger.
Zuletzt geändert von jeki am Fr, 14. Mär 2008, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

jeki
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Juden und der 2te WK in Albanien und Kosovo

Fr, 14. Mär 2008, 13:07

Ist eine sehrgute Analyse

Ganz Interessant ist die Tatsache, dass der Kommunismus um einiges mehr an Opfer verschlungen hatt als der 2te Weltkrieg unter den Nazis.

Ironie eigentlich....



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Kampf den Mythen

Ja, es ist wahr, es gibt eine beunruhigende Anzahl von Gerüchten, Mythen und Absurditäten im Umlauf, auf allen Seiten. Sie zielen auf Emotionen und Urinstinkte und schüren Ressentiments und Animositäten. AnilaWilms über die Mythen und Absurditäten auf dem Balkan.




Es ist ein Kampf von Mythen gegen Mythen, Propaganda gegen Propaganda. Dieser Kampf kann von niemandem gewonnen werden. Die Spirale der Gewalt, des Hasses und der Vorwürfe auf dem Balkan dreht sich weiter.



Will man da raus, muss man mit der Entkräftigung der Mythen anfangen, die den Nährboden für die Konflikte bieten. Will man biblische Verhältnisse des Typs „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ hinter sich lassen und im 21. Jahrhundert ankommen, will man in Europa ankommen, dann braucht man ein europäisches Instrumentarium der Konfliktbewältigung.

Die Verarbeitung eines jeden Konflikts beginnt mit der Erkenntnis, am besten gleich mit der eigenen Geschichte und Komplexen. Es ist eine blutige Geschichte der nationalen Konflikte, die der Balkan geerbt hat. Unter dem Kommunismus, der nationenübergreifend sein wollte, waren nationale Konflikte ein Tabu-Thema. Statt historisch und gesellschaftlich verarbeitet zu werden, wurden sie unterdrückt, überdeckt und aus der Öffentlichkeit ausgeblendet. So durften sie unter der Oberfläche weiter anschwellen und explodierten sobald die kommunistischen Regimes zusammenbrachen.

Darüber hinaus, haben die Kommunisten auf dem Balkan, wie auch anderswo in Osteuropa, massive Geschichtsfälschung aus ideologischen Gründen betrieben. Sie bezogen ihre Machtlegitimierung aus dem "faschistischen Widerstand", weshalb der ideologisch passenden Interpretation des 2. Weltkrieges besondere Bedeutung zugemessen wurde. So entstand der Mythos, einzig und allein der Kommunismus hätte den Faschismus erfolgreich bekämpft. Die anderen politischen Kräfte sollen "Kollaborateure" gewesen sein. Damit wurden auch die blutigen Abrechnungen am Ende des Krieges gerechtfertigt.

Die moderne Forschung beginnt, sich mit den bislang ausgeklammerten Phänomenen des 2. Weltkrieges objektiv auseinanderzusetzen. Die wichtigste Frage hat mit der Definition von „Kollaboration“ und „Widerstand“ zu tun. Man ist sich inzwischen darüber einig, dass es verschiedene Stufen von beiden Verhaltensmustern gibt, die sich zudem außerordentlich schwer abgrenzen lassen, weil die Entscheidung zur Anpassung oder Auflehnung gegen den völkerrechtlichen Okkupateur von unterschiedlichsten menschlichen Faktoren abhängen und stets variieren kann.


Wie verhielten sich also die Albaner während der deutschen Besatzung?
Erste Ergebnisse im Bereich der Albanien-Forschung bieten ein sehr differenziertes Bild. Die Albaner und die Kosovaren lebten 1943 bereits seit 30 Jahren in zwei verschiedenen Staatsverbänden, daher gilt es, zwischen den beiden Volksteilen zu unterscheiden. Diesen Unterschied machte auch die deutsche Okkupationspolitik.


Als nach dem Ausscheiden Italiens aus dem Krieg im Sommer-Herbst 1943 die deutschen Truppen in die albanischen Lande einrückten, sah sich die Wehrmacht bereits mit dem rapiden Schrumpfen ihrer menschlichen und materiellen Ressourcen konfrontiert. Ihre weitere Politik wurde von dieser Zwangslage diktiert. Hermann Neubacher, der neue „Sonderbevollmächtigte des Auswärtigen Amtes für den Südosten“, hatte als Aufgabe, eine kräftesparende Lösung für die Befriedung des Landes zu suchen. Nur zweieinhalb Divisionen konnten für diesen Zweck freigemacht werden. Als letztes Ziel galt, die Besatzung ohne Importe und mit so wenig Verlusten wie möglich zu gestalten. Die innere Sicherheit sowie die gesamte Verwaltung sollte einer albanischen Regierung überlassen werden. Diese sollte unabhängig, kriegsneutral, jedoch den Deutschen freundlich gesonnen sein.


Die nach diesen Prinzipien aufgestellte Regierung erhielt tatsächlich beträchtliche Machtbefugnisse. Sie sah sich als national und weitgehend unabhängig, trotz der Präsenz der 36 000 deutschen Soldaten im Lande und bemühte sich sogar um internationale Anerkennung der Eigenstaatlichkeit, die von den Italienern abgeschafft worden war.

Die albanische „Marionetten-Regierung“ wurde nie zu einem ideologischen Partner für den Nationalsozialismus, wie das in Rumänien oder mit dem Ustasa-Regime in Kroatien der Fall war. Es gab seitens der deutschen Armee in Albanien keine Einmischung in die Verwaltungsangelegenheiten, keine Pressezensur, keine Übergriffe auf die Bevölkerung, keine schweren Vergeltungen. Es gab eine einzige Massenerschießung, das Borova-Massaker mit 101 Toten im Juli 1943 (am ersten Tag des deutschen Vordringens ins albanische Gebiet), infolge eines von den Partisanen verübten Anschlags auf die Autokolonne im Barmashi-Pass. Später enthielt sich die Wehrmacht solcher Aktionen. Mit der albanischen Regierung zusammen organisierte sie jedoch (durchaus effektive) Militäroperationen gegen den wachsenden kommunistisch geführten Widerstand.

Zwar befreiten die albanischen Kommunisten das Land von den Deutschen nicht (diese waren im November 1944 gen Norden zurückgezogen), aber mit Hilfe der siegreichen Sowjetunion entschieden sie den Bürgerkrieg für sich, während die anderen zusammen mit den Deutschen „gefallen“ waren. So durften die Kommunisten damit auch die Geschichte schreiben. Sie stilisierten sich als die Erretter der Nation, während alle anderen, die mit ihnen verfeindeten Gruppen innerhalb des Widerstands und erst recht die einstigen Machthaber, als Verräter verdammt und nach dem Krieg, sofern sie nicht rechtzeitig geflohen waren, gänzlich eliminiert wurden.


Der Fall Kosovo andererseits ist nur im Zusammenhang mit der deutschen Jugoslawienpolitik zu verstehen. Hitler zerschlug Jugoslawien und instrumentalisierte ganz nach dem Prinzip des "divide et impera" die Spannungen und Antagonismen zwischen den verschiedenen Nationen.

Die eifrige deutsche Propaganda versprach den Albanern, wie den anderen nicht-serbischen Volksgruppen Jugoslawiens, die Lösung ihrer nationalen Frage – das Abschütteln der serbischen Herrschaft und Wiedervereinigung mit Albanien. In Kosovo gab es, anders als in Albanien, das niemals Truppen aufstellte, auch die SS-Division Skanderbeg, die mit 6000 Mann allerdings keine Divisionsstärke erreichte. Der stärkere Wille der Kosovaren zur Kooperation mit den Deutschen ist damit zu erklären, dass man nach fast dreißig Jahren serbischer Unterdrückung in den Deutschen (bzw. Italienern) die Befreier sah. Hat man es mit mehreren Feinden zu tun, dann ist der völkerrechtliche Feind (in diesem Fall die Deutschen und die Italiener) vielleicht nicht der erste in der Feindeshierarchie. Die serbische Besetzung des Kosovo 1912 war zwar völkerrechtlich legitimiert, stellte aber für die Bevölkerung eine viel größere existentielle Bedrohung dar.


Deutschen wie Albanern war also klar, dass der Krieg woanders entschieden werden würde. Beide Seiten bemühten sich daher um eine Minimierung der Verluste. Zu diesem Zweck tolerierte man sich gegenseitig, man arrangierte sich. Tatsächlich ist es gelungen, die menschlichen Verluste im regionalen Vergleich begrenzt zu halten. Die Opfer der kommunistischen Repressalien bei Kriegsende und in den späteren Jahren übersteigen nach Schätzungen bei weitem die Zahl der Kriegsopfer.


Nach welchem Kriterium definiert man also Kollaboration und Widerstand? Welches ist verwerflich und welches nachvollziehbar? Ist Menschenverachtung nicht verachtungswürdig, egal unter welchem ideologischen Deckmantel? Und sollte Menschenschutz nicht die absolute Priorität einer jeden Politik sein? Die Albaner revidieren zurzeit die historische Beurteilung der so genannten Kollaborationsregimes, wie Serbien das etwa mit der Nedic-Regierung oder Cetnik-Bewegung schon getan hat oder noch tut.


Keinerlei Zweifeln oder Unklarheiten gibt es dagegen in der Frage, ob es in Albanien eine Judenverfolgung gegeben hat. Die Fakten sprechen für sich: In Albanien lag die Überlebensquote der Juden bei 100%, in Kosovo bei 60%. Zum Vergleich: Im übrigen Jugoslawien haben zwischen 18-28% und in Griechenland zwischen 14-22% der ansässigen Juden den Krieg überlebt. Es gab in Albanien am Ende des Krieges circa zehn mal mehr Juden als vor dem Krieg. Dies ist ein einmaliges Phänomen in Europa.



Kommentare zu Balkan : Kampf den Mythen - WirtschaftsWoche



Endlich mal ein differnzierte Recherche über die Albaner im 2. Weltkrieg! Wirklich sehr lobenswert dieser Artikel!

Wenn man sich die Geschichten der älteren Leute aus Kosova anhört, dann sagen viele von ihnen, dass die Nazi-Deutschen sie gut behandelten, man war zwar nicht die besten Freunde, aber man respektierte sich und die Deutschen verübten auch keine Verbrechen an die Albaner, ausser natürlich gegen die albanischen Kommunisten, also gegen den Feind, sozusagen! Auf der anderen Seite war en die italienischen Faschisten sehr unbeliebt, ihre Kultur galt als primitiv, während man die Kultur der Deutschen Besatzer/Befreier als sehr kultiviert ansah. Was jedoch klar aus diesem Artikel hervorsticht; die Albaner teilten die ideologischen Ansichten, also den Rassenhass, den Antisemitismus der Faschisten nicht, doch natürlich begrüssten sie die Besatzung zu einem gewissen Teil, die serbischen Verbrechen gegenüber der albanischen Zivilbevölkerung hörte auf, also man war nicht mehr ihrer Willkür ausgesetzt und die albanischen Gebiete, die nach dem Zerfall des osmanischen Reiches aufgeteilt wurden (über 50% der Albaner lebten ausserhalb Albaniens) wurden zu einem "Gross Albanien" zusammen vereint. So nahm man die Besatzter nicht wirklich als Besatzer wahr, sondern als Befreier!

Die SS Skanderbeg Division wurde von den Deutschen aufgestellt um gegen die Serben zu kämpfen, sie nützten den alten Hass zwischen den Albanern und den Serben aus und die Albaner nützten die Chance um sich für die vergangenen serbischen Verbrechen an die albanische Zivilbevölkerung zu rächen!

Was man jedoch auch differenzierten muss, Albanien wurde von den Italienern besetzt, während Kosova von den Deutschen besetzt wird, aber nicht ganz Kosova, der Osten wurde weiterhin von den Italienern besetzt!

Die Judenrettung hat in Albanien stattgefunden, das belegen die statistischen Zahlen und vor allem natürlich die vielen Zeugenberichte und sogar die jüdische Geschichtsschreibung, erwähnt die Judenrettung in Albanien!

Literatur

Bremer, Jörg: Die Heimkehr der albanischen Juden nach Israel. In: FAZ, 8.5.1991;
Elsie, Robert: Handbuch zur albanischen Volkskunde. Wiesbaden 2002
Escape Through the Balkans: The Autobiography of Irene Grunbaum. University of Nebraska Press, 1996
Europa unterm Hakenkreuz. Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Berlin 1994
Fischer, Bernd J.: The Jews of Albania during the Zogist and Second World War Period. In: www.albanisches-institut.ch Ders.: Albania at War 1939-1945, London 1999
Neumann, Johanna Jutta: Umweg über Albanien. Bochum 2003
Sarner, Harvey: Rescue in Albania. Cathedral City/California 1997
Schmidt-Neke, Michael: Albanien – ein sicherer Zufluchtsort? In: Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit. Berlin 1999

Squatrazustradin
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Re: Juden und der 2te WK in Albanien und Kosovo

Fr, 14. Mär 2008, 17:17

jeki hat geschrieben:Ist eine sehrgute Analyse

Ganz Interessant ist die Tatsache, dass der Kommunismus um einiges mehr an Opfer verschlungen hatt als der 2te Weltkrieg unter den Nazis.

Ironie eigentlich....
Hast du irgendwelche Quellen, die deine Aussage hier bezüglich Opfer der Nazis und des Kommunismus belegen?
Das kann schon sein, dass der Kommunismus Bsp. in Albanien mehr Opfer gefordert hat, als die Besetzung durch Nazi-Deutschland, doch muss hierbei einiges differenziert werden:
Erstens besetzten die Nazis Albanien für ca. 3 Jahre.
Und zweitens muss man auch beachten, dass die Nazis in der Verfolgung von Menschen in zweierlei Hinsicht barbarischer waren, nämlich in der Rassenverfolgung (ein Jude oder sogenannter "Untermensch" Bsp. wurde ohne Gnaden verfolgt, dabei ist zu beachten, dass für die Abstammung niemand etwas dafür kann) und in der Verfolgung von politischen Feinden. Die Kommunisten hingegen verfolgten nur politische Feinde ohne eine "rassische" oder ethnische Unterscheidung zu machen! Das heisst, hast du dich gegen das kommunistische Regime kritisch geäussert, wurdest du politisch verfolgt, sonst nicht. Das war die Logik der kommunistischen Verfolgung. Dass es dabei jedoch Komplikationen gab, ist eine andere Angelegenheit, die sehr schwer zu erklären ist und kompliziert verstrikt war.

jeki
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Re: Juden und der 2te WK in Albanien und Kosovo

Sa, 15. Mär 2008, 13:30

Squatrazustradin hat geschrieben:
jeki hat geschrieben:Ist eine sehrgute Analyse

Ganz Interessant ist die Tatsache, dass der Kommunismus um einiges mehr an Opfer verschlungen hatt als der 2te Weltkrieg unter den Nazis.

Ironie eigentlich....
Hast du irgendwelche Quellen, die deine Aussage hier bezüglich Opfer der Nazis und des Kommunismus belegen?
Das kann schon sein, dass der Kommunismus Bsp. in Albanien mehr Opfer gefordert hat, als die Besetzung durch Nazi-Deutschland, doch muss hierbei einiges differenziert werden:
Erstens besetzten die Nazis Albanien für ca. 3 Jahre.
Und zweitens muss man auch beachten, dass die Nazis in der Verfolgung von Menschen in zweierlei Hinsicht barbarischer waren, nämlich in der Rassenverfolgung (ein Jude oder sogenannter "Untermensch" Bsp. wurde ohne Gnaden verfolgt, dabei ist zu beachten, dass für die Abstammung niemand etwas dafür kann) und in der Verfolgung von politischen Feinden. Die Kommunisten hingegen verfolgten nur politische Feinde ohne eine "rassische" oder ethnische Unterscheidung zu machen! Das heisst, hast du dich gegen das kommunistische Regime kritisch geäussert, wurdest du politisch verfolgt, sonst nicht. .
politisch verfolgt sonst nicht?

Es ist schwerer einen Albaner als Juden zu deklarieren, oder als einen Schwarzen, als einen als nichtkommunisten, oder verräter.

Der Kommunismus in Albanien hatte 2 grosse Verfolgungswellen (oder waren es 3?).

Naja, wie dem auch sei, ich bezog mich eher auf den Krieg und den kampf der Kommunisten, nicht auf diekommunistische Herrschaft direkt.

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Sandy
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Mi, 21. Mai 2008, 13:35

Qeshu rini, qeshu! Bota asht e jote!

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Di, 19. Mai 2009, 2:35

Rescue in Albania: How Thousands of Jews Were Saved From the Holocaust
Pristina | 11 May 2009 | By Lawrence Marzouk

A documentary from a Pristina film crew is shedding new light on this little known tale of heroism. Lawrence Marzouk speaks to Dardan Islami, the director of Rescue in Albania.
Locked in the vaults of one of the world’s most secretive regimes for half a century, the incredibly story of how Albanians saved the lives of thousands of Jews during the Holocaust is only today emerging.


From The Diary of Anne Frank to Schindler’s List, the Holocaust has proved fertile ground for Hollywood directors. But the story of how 2,000 Jews were offered safe haven in Albania during the Second World War has so far escaped the attention of Spielberg and his cohorts. Dardan Islami believes his latest documentary, which delves into this fascinating slice of history, could soon pique their interest.

“Nobody had heard about this story because it was closed inside the Communist regime in Albania,” Islami, film director and founder of Prishtina's Urban FM, told Prishtina Insight.

Rescue in Albania is the result of painstaking research which has taken Islami and his colleagues from the remote Albanian mountains to New York and Tel Aviv, in search of those who were given refuge in Albania and Kosovo.

The documentary, which premiered in Kosovo’s capital last month, tells how Albania was the only country in Europe to emerge from the Second World with a larger Jewish population than before. Islami hopes this will be the first of many screenings across the globe.

Before the Holocaust, just 200 Jews lived in Albania, but the population swelled by 2,000 as the Nazis implemented their policy of mass extermination throughout continental Europe.

According to research by the film team, the London-based Jewish Daily Post reported in July 1935: “It has been a month since the Albanian diplomats in Europe have been implementing the order received from King Zog’s government to issue as many Albanian passports to Jews wanting to go and live in Albania.”

Information from the Albanian national archive in Tirana confirmed that King Zog I invited Jews to Albania in the 1930s to help develop the country. Most obtained Albanian visas and some were even issued Albanian passports.

In 1935, Albert Einstein benefited from Albanian help to transit through Europe to America. He stayed in Durrës on the Albanian coast for three days in the royal mansion and then, equipped with an Albanian passport, continued his journey towards the free world.

During the war, Albania and Kosovo were initially under Italian occupation. The local Albanian government used its authority under a deal with the Italians to refuse to hand over lists of Jews to the German forces.

Jews found shelter in many Albanian households in cities, but when the threat grew too high from the occupying forces’ frequent checkpoints, many escaped to the remote mountains and pretended to be local shepherds. They were provided food and shelter by the local Albanians.

Islami said: “These Albanians had nothing, but they were willing to share their piece of bread with those in need.”

Speaking from Tel Aviv, Felicita Jakoel, whose parents were given safe haven by Albanians during the war, told the documentary makers: “A lady told me a story once. She said: ‘We arrived in Albania with false documents. At the border, they easily realised that, but they let us pass. My father rented a horse and put us kids on its back. After a lot of travelling, we arrived at a village, completely lost.

‘There we rented an old house. One night, we heard a knock at our door. We thought it was the Germans and that they would kill us all. We opened the door and saw an old villager on a donkey. He put down a sack of flour and left without saying a word. That sack of flour saved our lives. This happened to us throughout our whole stay in Albania.’

According to some, besa, the Albanian sworn oath with its duty towards guests, was a key factor in Albanian generosity towards Jews in need.

The Albanian Kanun, the code of conduct, states that the Albanian household belongs both to God and to the guest.

“Besa was the most important factor: the Albanians said that they would rather die before anyone harmed a guest,” Islami explained.

When several hundred Jews from Mitrovica in Kosovo, which was under German rule, were deported to concentration camps in Serbia and later to Austria and Germany, the local authorities started to transfer Jews secretly to remote areas of Albania.

In April 1942, 100 Jewish families left Kosovo for Berat, Albania, and 195 people went to Kavaja, Albania. Others were placed in Kruja, Tirana, Fier, Shijak, Shkodra and elsewhere. Many were employed in shops, manufacturing and agriculture.

In Berat, 38 Albanian families sheltered about 600 Jews arriving from 1942. 350 Jews came from Dalmatia, Montenegro, Serbia, and Macedonia, and 400 from Greece.

Some Jews were provided with identity cards, giving them local Albanian names to hide their true origin from the Italian police and military.

Rakela Kantozi, who now lives in Modi’in, Israel, said: “We escaped from Mitrovica to Prishtina, helped by an Albanian family.

“One guy from Shkodra, Shaqir Boriçi, asked me why I was selling these biscuits every day.

“I told him the truth, that we were not from here and that we were hiding from the Germans. After hearing that, he would help us a lot.

“He let us in his house. We hid in one of the rooms. One of his daughters became a good friend of mine. This lasted until the country was liberated.”

The Italian capitulation in 1943 led to the arrival of German forces, and a more ruthless approach to Jews. But the struggle to rescue them continued.

According to the filmmakers, Hysen Prishtina and Riza Drini, the mayors of Prishtina during the war, did not allow Jews to be handed over to the occupying regime.

They organised the safe passage of hundreds of Jews to Albania. Prenk Uli, the secretary of Pristina district, also helped 52 Jews from Prishtina flee to Albania.

The part Albanians played in protecting Jews has been recognised at Yad Vashem, Israel’s official memorial to the Holocaust. The names of some of the rescuers are engraved there.

“If every country and every nation had done what the Albanians did, the Holocaust may never have happened,” Islami said.

www.balkaninsight.com
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Do, 08. Okt 2009, 10:34

Shpendi1984 hat geschrieben:Noel Malcolm "Kosova eine kurze Geschichte" unter anderem schreibt, dass die SS-Skanderbeg eine sehr kleine Einheit war, die unmöglich die Juden selber zusammengetrieben haben sollen, geschweige die Serben. Die Deutschen hatten Probleme Albaner zu finden, die kooperativ waren.
Da versucht jemand, seine Vorfahren reinzuwaschen... :wink:
Die Tatsache dass die SS-Skanderbeg eine kleine Einheit von 50 Männern gewesen sein soll, spricht sie vom Vorwurf der Deportation der Juden nicht frei. Spezialeinheiten sind in der Regel klein, haben eine klar definierte Aufgabe und werden von der lokalen Polizei an ihrer Arbeit nicht behindert oder sogar unterstützt.
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Juden in Albanien

Sa, 14. Aug 2010, 8:24

Schaut euch diesen Clip an
http://www.youtube.com/watch?v=2QXVjAc- ... re=related


An Darleen und co. bitte nicht in einem Thema verschieben, ich will
das Leute sich unbedingt darüber mal gedanken machen sollten.

lg,
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Sa, 14. Aug 2010, 8:33


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Sa, 14. Aug 2010, 8:57

Eine jüdische Zeitzeugin, die auch perfekt albanisch sprechen kann:

http://www.youtube.com/watch?v=yE6hxctU3gE&NR=1

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liberte
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Sa, 14. Aug 2010, 10:55

sehr bewegende videos - danke koby!

der großvater meines mannes hat wohl auch während des krieges juden versteckt. er hat meinem mann gesagt, daß man jeden, der schutz braucht auch schutz anbieten muss. besa !
aber auch, daß er sich vor juden hüten soll, denn sie wären hinterhältig.

kennt ihr dieses vorurteil auch?

ich fnde es einfach nur fantastisch von diesem dickköpfigen und liebenswerten volk, daß ihr seid!
ich versuche manchmal aussenstehenden etwas davon zu vermitteln, aber das ist schwer in worte zu fassen. die videos bieten einen gutes beispiel.

abschließend möchte ich aber auch noch stolz erwähnen, daß mein großvater während des 2. weltkrieges auch im widerstand tätig war und ebenfalls juden versteckt hielt. das hat mich immer sehr sehr stolz auf ihn gemacht.
Paulo Coelho
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Alket
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So, 15. Aug 2010, 15:04

Kusho1983 hat geschrieben:
jeki hat geschrieben:nun gut, aber es falsch dass du schreibst es gab keine serbische sondern jugoslawische Regierung, die jugoslawische war das serbische.

Darauf sollte man achten, da die deklarierung von serbisch zu jugoslawisch entgegen der Aufklärung ist.

Man weiß was unter der "jugoslawischen" Maske steckte, dass ist nicht zu leugnen.
das stimmt so nicht ganz!die jugoslawische regierung war lange jahre eine koalitionsregierung zwischen der jugoslawisch orientierten demokratischen partei (demokratska stranka;diese partei setzte sich zusammen aus serben,kroaten,bosniaken),der radikalen volkspartei (narodna radikalna stranka) und teilweise auch der kroatischen bauernpartei!die jugoslawische regierung mit der serbischen gleichzusetzen ist eine verdrehung der tatsachen!
Die Jugoslawische Regierung war die serbische Regierung, selbst O.J.Schmidt schreibt gezielt serbische Regierung und unterstreicht dass es eben keine jugoslawische Regierung war.

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