Dominik
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Mi, 18. Aug 2021, 16:00

Super! für einen Tip von der anderen Seite wäre ich auch dankbar. Reise mit dem Bike an :-)

E.Manz
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Mi, 18. Aug 2021, 22:35

Der Syri i Ciklopit soll aber im Moment nicht so schön sein.

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Lars
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Sa, 05. Feb 2022, 22:06

GjergjD hat geschrieben:
So, 04. Jan 2015, 17:22
Wo gibt es Canyons in Albanien? Hier erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme aller als Naturdenkmal geschützten Schluchten in Albanien. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, alle diese 39 geschützten Schluchten zu verorten, da diese Information bisher so noch nicht verfügbar war. Die Koordinaten beziehen sich jeweils auf einen möglichst zentralen Punkt der Schlucht. Sortierung nach Kreisen

Kanioni i Bicajt (auch Kanioni i Shejes oder Shkalla e Keqe) (Kreis Kukes) 41.990358,20.429247
Dieses Naturdenkmal soll zerstört worden sein – Wasserkraftwerbau sei dank :evil:

https://euronews.al/al/vendi/2020/09/05 ... -e-shejit/
- - -

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GjergjD
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Im Canyon bei Hochwasser vom Rückweg abgeschnitten

Mo, 22. Aug 2022, 22:26

Im Beitrag haben wir schon mehrfach erörtert, wie gefährlich eine Canyon-Durchquerung sein kann. Nun gab es heute einen Rettungseinsatz im Lengarica Canyon bei Permet. Nach Regenfällen war der Wasserstand gefährlich angestiegen.
Kräfte der Polizei, Feuerwehr, des Rafting Clubs und Ranger retteten heute Nachmittag in einer mehrstündigen Aktion sieben Touristen, die im Canyon stecken geblieben waren. Es handelt sich um fünf Polen und ein deutsches Paar mit einem Kind. Das Kind wurde zuerst von der Feuerwehr gerettet, während die Eltern ausharren mussten.
https://youtu.be/rlYsZW2slq8
https://youtu.be/MFz2UK0Mwpg
Bei wechselhaftem Wetter sind diese Schluchten tabu.

GjergjD
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

So, 30. Okt 2022, 10:54

GjergjD hat geschrieben:
Mi, 02. Okt 2019, 21:04
Im Thema Canyons haben wir Kanioni i Sinecit gelistet. Erreichbar z.B. von Berat aus auf der Straße ins Dorf Lumas, wo die teilweise sanierte Straße bei 40.831627,20.014152 (auf Google Maps) endet. Mit dem Geländewagen kommt man über den Bachlauf bis zum Schluchteingang bei 40.840924,20.022082 (auf Google Maps), wo sich ein Ausflugslokal befindet https://www.facebook.com/Sineci-Lumas-B ... 850442600/
Der Bergsportclub aus Elbasan besuchte die Schlucht am Wochenende und brachte schöne Fotos mit.
https://www.facebook.com/artur.guni/med ... 826&type=3
... Tour jetzt auch im Video: https://youtu.be/90aGwXtj6uk Hier wird über den Wirt des Lokals berichtet, der aus Griechenland heimgekehrt ist: https://youtu.be/j05C94PGrD8
Die Bewohner von Lumas protestieren gegen den Bau einer Wasserleitung durch die Firma Salillari, die das Wasser von der Quelle von Sinec im Bereich des Naturdenkmals des Kanioni i Sinecit in weiter entfernte Dörfer ableiten soll. Die Existenzgrundlage für die örtliche Landwirtschaft und den einsetzenden Tourismus werde zerstört https://youtu.be/RhUCJT_W8k4

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Käpt'n Eddy
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Re: Im Canyon bei Hochwasser vom Rückweg abgeschnitten

Mo, 31. Okt 2022, 16:22

GjergjD hat geschrieben:
Mo, 22. Aug 2022, 22:26
Im Beitrag haben wir schon mehrfach erörtert, wie gefährlich eine Canyon-Durchquerung sein kann. Nun gab es heute einen Rettungseinsatz im Lengarica Canyon bei Permet. Nach Regenfällen war der Wasserstand gefährlich angestiegen.
Kräfte der Polizei, Feuerwehr, des Rafting Clubs und Ranger retteten heute Nachmittag in einer mehrstündigen Aktion sieben Touristen, die im Canyon stecken geblieben waren. Es handelt sich um fünf Polen und ein deutsches Paar mit einem Kind. Das Kind wurde zuerst von der Feuerwehr gerettet, während die Eltern ausharren mussten.
https://youtu.be/rlYsZW2slq8
https://youtu.be/MFz2UK0Mwpg
Bei wechselhaftem Wetter sind diese Schluchten tabu.
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Das ist ja zum Fremdschämen.

Ich bin selbst öfter dort. Und werde gefragt: "Kann man in den Canyon rein?" Antwort: " Ja, das kann man. Etwa vier Kilometer. Aber nur, wenn man vorher einen ortskundigen Führer fragt." – "Aber hier ist ja keiner, was mache ich dann?" – "Na, nicht reingehen. Du weißt nicht, ob es vor ein paar Stunden oder am Vortag im Einzugsgebiet geregnet hat und die Gefahr einer Welle in der Klamm droht."

Leider gibt's dann immer wieder Schlaumeier: "Ich brauche niemanden, der mir sagt, ob ich wo reingehen kann oder darf." Am besten mit einer spitzen Bemerkung, ich solle nicht so "deutsch" sein. Was witzig ist, weil ich zum einen kein echter Deutscher bin und zum anderen nichts Deutsches daran ist, überleben zu wollen …

Aber für alle Vernünftigen:

(1) Man geht in keine Klamm, die man nicht kennt.
(2) Ohne Ortskunde kann man nicht einschätzen, ob eine Welle droht.
(3) In einer Klamm kann das Wasser in Minuten um mehrere Meter steigen.
(4) Jedes über kniehohe Wasser kann Dich schlimmstenfalls schon umreißen.
(5) Wenn Du Dich fragst, "soll ich, oder lieber nicht", ist die Antwort immer: "Lieber nicht."

Herzlichst,
Käpt'n Eddy

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GjergjD
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Mo, 31. Okt 2022, 16:48

Eddy, hast du das schon gelesen? viewtopic.php?f=3&t=17174&start=20#p259216
Wenn schon in Gefahr begeben, dann doch bitte auch noch medial ausschlachten :roll:

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Käpt'n Eddy
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Mo, 31. Okt 2022, 17:15

GjergjD hat geschrieben:
Mo, 31. Okt 2022, 16:48
Eddy, hast du das schon gelesen? viewtopic.php?f=3&t=17174&start=20#p259216
Wenn schon in Gefahr begeben, dann doch bitte auch noch medial ausschlachten :roll:
.
Oh Gjergj,

wie gut ich Dich verstehe!

Es gibt ja den Satz: "Bad decisions create good stories." – Mag sein, für den, der die Sache im heimeligen Wohnzimmer lesend oder fernsehend konsumiert. Ich ertrage das schlecht. Zumal, wenn die 'Abenteurer*innen', wie in dem von Dir genannten Fall, das hernach auch noch lustig finden. Denkt da eigentlich jemand mal an die Retter, die sich aufgrund des Leichtsinns in Gefahr begeben müssen? Für die ist das nicht so lustig.

Neulich hat mich ein Freund auf eine 'tolle Motorradreportage' aufmerksam gemacht. Ein Mitfünfzigerin ist kurz nach der Führerscheinprüfung mit einem völlig ungeeigneten Mopped in die Mongolei aufgebrochen. Auf einer normalen Geröllpiste hat sie sich immer wieder auf die Nase gelegt, bis sie schließlich ein LKW mitgenommen hat. Und dann war sie überrascht, dass sie unaklimatisiert auf 4.000 Meter Höhe Probleme mit dem Atmen hat. Natürlich hatte sie keine Heparin-Spritzen dabei. Sie wusste ja nichts von der Höhe. Die Spritze hat sie dann von anderen Bikern bekommen. Auch ein "gaaaaaaanz tolles Erlebnis". Vorbereiten ist ja so uncool. "Man darf nicht so viel denken, man muss einfach machen".

Ich würde mich ja schämen, wenn ich wegen solchen Leichtsinns andere Leute behelligen müsste. Aber manche*r hat hat über der Scham wohl eine dicke Hornhaut (komisches Bild, oder?). Jedenfalls plädiere ich für eine gewisse Demut gegenüber den Herausforderungen einer Reise. Sich vorzubereiten ist auch ein Zeichen von Respekt gegenüber Land & Leuten.

Herzlichst,
Käpt'n Eddy

GjergjD
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Di, 09. Mai 2023, 16:16

Niederländisches Rafting Todesopfer im Osum-Canyon gesucht. Ein älteres niederländisches Ehepaar ist gestern bei individuellen Aktivitäten verunglückt. Die Frau konnte sich ans Ufer retten, wurde gefunden und im Krankenhaus behandelt, nach ihrem Partner wird immer noch gesucht. Den Opfern fehlte es an geeigneter Neoprenbekleidung, was als leichtsinnig anzusehen ist. Der albanische Rafting Verband betont seine Standards und dass es bei deren Aktivitäten bisher keine Opfer gegeben habe.
https://youtu.be/w6hl4yfRbus

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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Do, 11. Mai 2023, 19:23

GjergjD hat geschrieben:
Di, 09. Mai 2023, 16:16
Niederländisches Rafting Todesopfer im Osum-Canyon gesucht. Ein älteres niederländisches Ehepaar ist gestern bei individuellen Aktivitäten verunglückt. Die Frau konnte sich ans Ufer retten, wurde gefunden und im Krankenhaus behandelt, nach ihrem Partner wird immer noch gesucht. Den Opfern fehlte es an geeigneter Neoprenbekleidung, was als leichtsinnig anzusehen ist. Der albanische Rafting Verband betont seine Standards und dass es bei deren Aktivitäten bisher keine Opfer gegeben habe.
https://youtu.be/w6hl4yfRbus
Nach drei Tagen Suche fanden RENEA-Taucher die Leiche des niederländischen Touristen. Es heißt, das Paar wollte im Canyon schwimmen.
https://youtu.be/ptMIWjOKX7w

GjergjD
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Todesopfer im Canyon

Sa, 03. Jun 2023, 20:34

GjergjD hat geschrieben:
Mo, 22. Aug 2022, 22:26
Im Beitrag haben wir schon mehrfach erörtert, wie gefährlich eine Canyon-Durchquerung sein kann. Nun gab es heute einen Rettungseinsatz im Lengarica Canyon bei Permet. Nach Regenfällen war der Wasserstand gefährlich angestiegen.
Kräfte der Polizei, Feuerwehr, des Rafting Clubs und Ranger retteten heute Nachmittag in einer mehrstündigen Aktion sieben Touristen, die im Canyon stecken geblieben waren. Es handelt sich um fünf Polen und ein deutsches Paar mit einem Kind. Das Kind wurde zuerst von der Feuerwehr gerettet, während die Eltern ausharren mussten.
https://youtu.be/rlYsZW2slq8
https://youtu.be/MFz2UK0Mwpg
Bei wechselhaftem Wetter sind diese Schluchten tabu.
Der Canyon bleibt gefährlich und fordert nun ein deutsches Todesopfer: Eine 66 jährige Touristin ist im am Mittwoch im Canyon ertrunken, sie wurde von Hochwasser mitgerissen und konnte erst weiter flussabwärts tot gefunden werden. :cry: Ihr 72jährige Partner konnte sich ans Ufer retten.
Polizei und Feuerwehr mussten wieder ausrücken, um mehrere Touristen aus dem Canyon zu befreien. Es wird noch mal auf den oben genannten Einsatz von 2022 verwiesen.
Zugleich ertrank ein Tourist beim Angeln nahe der Ura e Zogut im Norden. Auf das Opfer im Osum Canyon hatten wir bereits berichtet. Drei Touristen kamen innerhalb kurzer Zeit ums Leben.
https://sot.com.al/english/aktualitet/n ... s--i591903
https://youtu.be/7wKPHlP0O7A
In diesem Jahr steigen die Touristenzahlen stark an und leider wird es daher auch eher noch mehr Todesopfer geben. Es fehlt an den notwendigen Warnhinweisen, wie man sie aus anderen Reiseländern kennt und wohl auch erwartet.
Der einzige Hinweis befindet sich am Eingang des Parks 500 Meter vor der Schlucht entfernt und weist u.a. darauf hin, dass Nacktbaden oder offenes Feuer verboten ist und die Umwelt sauber zu halten ist. Im Punkt 7 der Parkordnung wird darauf hingewiesen, dass das Betreten der Schlucht bei Regen verboten ist. Nach örtlichen Angaben ereigneten sich jedoch bisher alle Unfälle in Zeiten ohne Regen. Robert, ein deutscher Tourist, sagte Top Channel, dass das Schild für 99 % der Besucher unklar und unsichtbar sei, nur anwesende Albaner hätten vor dem Betreten der Schlucht gewarnt.
https://youtu.be/MN_3N7hTfPU
Der Vorsitzende des albanischen Tourismusverbandes Rrahman Kasa sagte aufgrund der jüngsten drei Todesopfer, dass Guides gesetzlich vorgeschrieben werden sollten.
https://www.youtube.com/watch?v=zly77dH5xEs
Parkordnung.jpg
Wer einen Guide sucht, kann sich an Robert Tabaku vom Albturist Eco Camp an der Nationalstraße wenden, der auch im Video zu Wort kommt.
https://www.exploringpermet.com/

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Lars
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Re: Canyons oder Schluchten in Albanien

Mo, 05. Jun 2023, 23:57

GjergjD hat geschrieben:Zugleich ertrank ein Tourist beim Angeln nahe der Ura e Zogut im Norden.
[…]
Es fehlt an den notwendigen Warnhinweisen, wie man sie aus anderen Reiseländern kennt und wohl auch erwartet.
[…]
Nach örtlichen Angaben ereigneten sich jedoch bisher alle Unfälle in Zeiten ohne Regen.
Das Problem gibt es in der Schweiz auch. Irgendjemand steigt im März einen Berg hoch und rutscht im Schnee ab. Man kann nicht bei jedem Wanderweg ein Warnschild für jede Eventualität aufstellen. Irgendwann ist auch noch etwas gesunder Menschenverstand und Mitdenken gefragt.

Schluchten sind ein Problem. Gab auch in der Schweiz tragischen Unfälle mit mehrere Toten – trotz Guides. Jeder, der eine Schlucht betritt, sollte sich der Risiken bewusst sein. Regen ist ein Problem, weil es vielleicht nicht im Gebiet der Schlucht regnet, sondern flussaufwärts.

Die Lengarica ist wohl ein spezielles Problem: Die Schlucht befindet sich am Ende eines rund 300 Quadratkilometer grossen Einzugsgebiets. Da weiss wohl auch der Guide nicht, wenn irgendwo im Einzugsgebiet vor ein paar Stunden ein heftiges Gewitter niederging … Leider gibt es für Albanien keinen verlässlichen Regenradar: Das würde helfen!

Bei der Zogu-Brücke ist mir der Grund für den Todesfall nicht ganz klar – auch Hochwasser? Natürlich: Hier befindet man sich unterhalb am Ende eines riesigen Einzugsgebiets (rund 2400 Quadratkilometer) mit mehreren Wasserkraftwerken – da kann immer mal was runter kommen resp. bei einem Kraftwerk viel Wasser abgelassen werden. Das müsste ein Angler wissen! In der Schweiz stehen in solchen Fällen meist ganz viele Warnschilder: »Achtung Hochwasser!« Nimmt die irgendjemand ernst? Nein!
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