So, 21. Mai 2006, 14:26
Hallo BlackKader!
Ich habe deinen Thread von Anfang an mitverfolgt, mich jedoch nicht zu Wort gemeldet, weil deine Situation einfach so schwierig ist und trotzdem allzu bekannt.
Es gibt etlich viele Fälle wie den deinen, und jeder nimmt seinen eigenen Lauf. Demnach kann dir keiner genau sagen, was zu tun ist, was passieren wird, wie es ausgehen wird.
Wenn ich das mal auf meine Familie und meine Eltern reflektiere...Ich bin noch sehr jung, und meine Eltern sind in solchen Dingen eigentlich ziemlich streng. Sie haben immer zu mir gesagt: Wir sind Albaner, such dir den Mann selber aus, welchen du heiraten willst und mit welchem du dein zukünftiges Leben zu verbringen gedenkst, jedoch unter einer Bedinung, nämlich dass er Albaner ist, unabhängig welcher Religionsangehörigkeit. Weil meine Eltern eben nicht so islamgerichtet eingestellt sind.
Ich denke nicht, dass es keine Hoffnung bei euch beiden gibt. Jedoch ist es leider wahr, dass ihr es nicht leicht haben werdet.
Weißt du, Albaner sind nun mal sehr Nationalitätsgebunden, und das ist nicht immer negativ, jedoch ruft dies sehr viele Probleme hervor, wie zB deines. Albanern ist es sehr wichtig was der Nachbar sagt, was der Nachbar vom Nachbar sagt und dessen Nachbar auch, welchen man vielleicht noch nie gesehen hat. Sie legen sehr viel wert auf solche Dinge, auf den Ruf, besonders den der Tochter.
Ich denke durch die heftigen und entmunternden Worte ihres Vaters, steht es wirklich schwer, aber nicht unüberwindbar, und dieser Aspekt liegt allein bei euch beiden. Wenn ihr durchhaltet und um eure Liebe kämpft, du ihrem Vater mit Worten und Taten zu erkennen gibst, dass es dir wirklich sehr ernst ist, du seine Tochter vom Herzen unendlich liebst und sie niemals schlecht behandeln würdest; er keinen Fehler damit begeht, wenn er euch seinen Segen gibt, dass er sich sicher sein kann, dass sie bei dir sehr gut aufgehoben ist, und es bei keinem anderen Mann besser haben könnte, dann lässt er sich vielleicht eines Tages erweichen, denn letztendlich ist auch er nur ein Mensch und ein Vater, der seine Tochter liebt.
Ich weiß nicht wie religiös sie sind, aber wenn ich deine Freundin wäre, dann würde mein Vater dich aus dem haus jagen, wenn du anfangen würdest ihn mit dem Koran vollzulabern. Weil er immer sagt, dass man gläubig sein soll, diesen im Herzen tragen sollte als Lebensweisung und Richtlinie, aber das Albanertum steht an erster stelle.
Wenn die Familie nicht sehr islamgerichtet ist, dann fang lieber nicht damit an und stütz dich nicht darauf. Du kannst es mal erwähnen, um es in sein Gedächnis hervorzurufen und abtasten, wie er drauf reagiert, aber weiter würde ich dir abraten.
Dein Hauptargument sollte einfach deine Liebe sein.
Gib ihm zu verstehen, dass du weißt, dass er sich als vater in einer schwierigen Situation befindet und du nur zu gut nachempfinden kannst, dass er zweifel hat, du vielleicht nicht anders reagieren könntest, wenn es deine Tochter wäre und du seine Handlung aus diesem Grund nachvollziehen kannst, aber die Liebe zu seiner Tochter habe dich verändert und du hättest es niemals für möglich gehalten, dass du später mal keine Türkin zur Frau nehmen möchtest, weil dies stets immer deine Annahme gewesen sei. Sag, dass es auch deine Eltern zu schaffen macht, und dass du versuchen würdest es ihnen umso leichter zu machen, weil du es nicht ertragen könntest, deine Eltern zu enttäuschen, aber du kannst nicht anders, als seine Tochter zu lieben. sag ihm wieviel sie dir bedeutet, was für eine Tochter er eigentlich hat, usw.
Gib ihm zu verstehen, dass du ihn verstehen kannst. Gib ihm zu verstehen, dass du sein Handeln nachempfindest und seine Bedenken, aber gib auch zu verstehen, dass du nicht billigen kannst, was er von euch verlangt. Aus Liebe zu seiner Tochter.
Ich habe schon mal zu einem anderen User gesagt: "Gebe niemals einen Menschen auf, um den es sich lohnt zu kämpfen".
Ich wünsche euch ganz Viel Glück und alles Liebe!
Miss Kosovarja
... Jeder Gewinn, der Ehre kostet, ist ein Verlust ...
... Eine handvoll Heimaterde ist mehr wert als zehntausend Pfund fremden Goldes ...
... Nicht wo du die Bäume kennst, sondern wo die Bäume dich kennen, ist deine Heimat ...