Mission erfüllt?
Spanien holt seine Soldaten aus dem Kosovo zurück
Spanien will seine Soldaten aus dem Kosovo abziehen. Die Mission sei erfüllt, sagte die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón bei einem Truppenbesuch in der früheren serbischen Provinz. Die Rückverlegung der etwa 630 Männer und Frauen werde schrittweise vollzogen und solle noch vor Ende des Sommers beendet sein. Spanien werde sich dabei mit seinen NATO-Verbündeten absprechen, ergänzte die Ministerin.
Die ersten spanischen Einheiten waren zu Beginn des KFOR-Einsatzes 1999 im Kosovo eingetroffen. Derzeit sind die spanischen Soldaten im Westen des Landes unter italienischem Oberkommando stationiert. Die NATO-Truppe KFOR ist gut 15.500 Mann stark, darunter befinden sich auch rund 2800 Bundeswehrsoldaten.
NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer nannte die Entscheidung aus Madrid für einen Truppenabzug aus dem Kosovo verfrüht. De Hoop Scheffer ließ in Brüssel mitteilen, "bedeutende Veränderungen" an der Truppenstärke der KFOR sollten erst dann vorgenommen werden, wenn die politischen Bedingungen und die Sicherheitslage dies erlaubten. "Das ist derzeit noch nicht der Fall", sagte eine Sprecherin des NATO-Generalsekretärs.
Spanien ist eins der fünf EU-Länder, die die einseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von Serbien nicht anerkennt. Die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero lehnt die Anerkennung mit Blick auf die Unabhängigkeitsbestrebungen spanischer Regionen wie dem Baskenland oder Katalonien ab. In der EU haben sonst nur Rumänien, Griechenland, die Slowakei und Zypern die Anerkennung der kosovarischen Unabhängigkeit verweigert.
http://www.tagesschau.de/ausland/kosovo372.html