Shonya hat geschrieben:
Übrigens knutschen und ständig aneinander rumfummel in der Öffentlichkeit find ich auch nicht schön. Mal ein flüchtiger Kuss ist ok, aber mehr nicht!
das hat auch nicht soo sehr was mit Liebe zu tun, sondern denke ich ist auch altersabhängig. als jugendlicher fühlt man sich vielleicht besonders erwachsen dabei, als erwachsener ist es eher peinlich.
was mir zum körperkontakt einfällt ist, dass es mir auffiel, dass innerhalb der familie von meinem freund mehr geknuddelt wurde als bei uns. das war für mich etwas ungewöhnlich. auch wie mit kindern umgegangen wird. bei uns wird sehr viel mehr gefördert und die kinder haben dafür weniger freiraum. kinder haben wie ich es empfunden habe dort sehr viel mehr freiraum zum gemeinsamen spiel und werden gleichzeitig von anfang an mehr in die gemeinschaft eingebunden. es ist auch vieles vereinfacht zum "deutschen system". hier müssen die kinder von klein auf schon mehr leisten und werden schon mehr auf die schule usw. vorbereitet. dort leben die kleinen kinder eher so wie wir früher, spielen viel gemeinsam draussen, ohne dass erwachsene direkt eingreifen würden. was jetzt besser oder schlechter ist kann ich nicht beurteilen. sicher hat beides seine positive seite. vieles ist bei uns sehr verkopft u. wird dort spontaner entschieden. so mein gefühl.
sicherlich hat unser deutsches system aber auch seine vorzüge. so wird hier z.b. früh erkannt, wenn defizite beim kind bestehen und früh gefördert. was ich nicht so gut finde ist, dass die kinder hier wirklich schon früh z.B. viel zu viel spielzeug haben und den wert der dinge deshalb vielleicht nicht mehr so zu schätzen wissen. auch wird sehr früh mit den kindern mit computer usw. angefangen, was nicht nur positiv ist.
was liebe betrifft. das ist ein grosses wort. für mich und meinen partner bedeutet liebe in erster linie familie.
Eine funktionierende Partnerschaft macht für mich aus, dass man gibt, was einem selber gut tut. Das man auch in schwierigen Zeiten füreinander da ist und Kraft abgibt, wenn Kraft gebraucht wird. Das man miteinander redet, versteht und sich gemeinsam weiter entwickelt. Das man auch verzeiht und nicht jede Schwäche des Partners als Angriffsfläche nutzt. Und Vertrauen, dass ist auch sehr wichtig...also auch Freiraum geben, den brauche ich selbst sehr.
das sehe ich genauso shonya.
was mir noch einfällt ist, dass vielleicht hier menschen nicht immer so genommen werden wie sie sind. hat man z.B. ein lebhaftes kind, dass gerne draussen spielt und sich schwer tut mit dem stillsitzen, dann ist dieses kind in deutschland sofort "krank" und bekommt vielleicht ungerechtfertigt eine adhs-diagnose?!
so gesehen in meiner verwandtschaft, die nichte meines freundes in serbien ist ein sehr lebhaftes kind, sie spielt viel draussen und ist gerne "wild", kann aber auch sehr sehr lieb sein. sie wird dort einfach so gelassen wie sie ist und genommen wie sie ist und darf toben. hier habe ich einen neffen in deutschland der ist genauso, er tobt einfach gerne und kann sich nur schwer an regeln halten. hier in deutschland bekam er sofort eine adhs-diagnose, dabei hat er meiner meinung nach einfach ein lebhaftes temperament und ist sehr neugierig für sein alter.
ich persönlich finde es schade, dass kinder hier oft keine kinder mehr sein dürfen.
die kleine war ja auch hier und ich hab die beiden kinder nebeneinander gesehen. also in deutschland bekäme sie höchstwahrscheinlich auch eine adhs-diagnose so lebhaft wie sie ist. aber sie kam mir auch sehr glücklich vor, dort wie hier, einfach weil sie toben darf und laut sein darf. wie es jetzt in der vorschule mit ihr geht weiss ich nicht, aber für meinen neffen in deutschland fand ich es manchmal ganz schön traurig, wie er von erwachsenen (erzieherinnen und auch von familie von uns) gesehen wurde.