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Miss Kosovarja
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Fr, 02. Mär 2007, 23:09

Longitudinal hat geschrieben:
Das ist es ja!
Nichts !
Die nächstschlimmere Stufe nach dem Tod ist ja Folter oder Schändung.
Aber durch Qualen tötet man niemanden.
Der größte Verlust, sagst du ja selbst, ist ja, wenn jemand stirbt.
Im Falle von Unsterblichkeit würde der Mensch aber einsehen, dass man sich einfach nicht gegenseitig umbringen kann und dementsprechend auch ganz anders agieren als jetzt.
Es ist utopisch das glauben. Zuerst einmal zieht die Frage nach der Unsterblichkeit viele andere Fragen mit sich. Wenn es keinen Tod gibt, sollte es dann das Älter-werden geben? Sollte es dann (unheilbare) Krankheiten geben? Sollte es dann Grausamkeiten geben?

Menschen haben genug Zeit zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Sie wissen sogar vor einer Mordtat, dass sie einen Fehler begehen, aber sie tun es dennoch. Menschen brauchen nicht die Unsterblichkeit um ihre Fehler einzusehen. Wenn sie sie in diesem Leben nicht erkennen, dann werden sie es niemals tun.
Und dennoch bezweifle ich, dass die Unsterblichkeit Einsicht bringen würde, denn ich denke vielmehr, dass die Unsterblichkeit den Wunsch mit sich tragen würde, endlich ein Ende zu haben.
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Longitudinal
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Fr, 02. Mär 2007, 23:26

Es ist utopisch das glauben.
Natürlich ist es das, ich red ja auch die ganze Zeit von einer Utopie. :lol:
Zuerst einmal zieht die Frage nach der Unsterblichkeit viele andere Fragen mit sich. Wenn es keinen Tod gibt, sollte es dann das Älter-werden geben? Sollte es dann (unheilbare) Krankheiten geben? Sollte es dann Grausamkeiten geben?
Das spielt mal gar keine Rolle.
Menschen haben genug Zeit zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Sie wissen sogar vor einer Mordtat, dass sie einen Fehler begehen, aber sie tun es dennoch. Menschen brauchen nicht die Unsterblichkeit um ihre Fehler einzusehen. Wenn sie sie in diesem Leben nicht erkennen, dann werden sie es niemals tun.
Wenn ein Mörder 150 mal auf einen einsticht und dieser nicht stirbt, wird er wohl in Erwägung ziehen, das Morden sein zu lassen, oder ?
Und dennoch bezweifle ich, dass die Unsterblichkeit Einsicht bringen würde, denn ich denke vielmehr, dass die Unsterblichkeit den Wunsch mit sich tragen würde, endlich ein Ende zu haben.
Da stimme ich dir zu, vielleicht würde uns die ewige Langweile wirklich zu schaffen machen und uns dazu veranlassen, uns selber töten zu wollen, was auch als großes Leid gesehen werden kann.
Doch ich hoffe, dass dir bewusst ist, dass du grade sehr religionsanstößige Worte von dir gegeben hast.
Wenn du nämlich denkst, dass die Unsterblichkeit den Wunsch mit sich tragen würde, endlich ein Ende zu haben, hast du einen kritisches Statement bezüglich des Jenseits, wo ja wir, laut unserem Glauben nach dem Tod für immer und ewig sein werden, gebracht.

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Fr, 02. Mär 2007, 23:37

Longitudinal hat geschrieben:Wenn ein Mörder 150 mal auf einen einsticht und dieser nicht stirbt, wird er wohl in Erwägung ziehen, das Morden sein zu lassen, oder ?
Damit sieht der Mörder aber nicht seinen Fehler ein. Und Menschen finden immer etwas, womit sie einen anderen "vernichten" können. Man kann auch sterben, obwohl man noch am Leben ist, so wie mel_ody bereits gesagt hat. Übrigens toller Beitrag von ihr. :wink:
Longitudinal hat geschrieben:Doch ich hoffe, dass dir bewusst ist, dass du grade sehr religionsanstößige Worte von dir gegeben hast.
Wenn du nämlich denkst, dass die Unsterblichkeit den Wunsch mit sich tragen würde, endlich ein Ende zu haben, hast du einen kritisches Statement bezüglich des Jenseits, wo ja wir, laut unserem Glauben nach dem Tod für immer und ewig sein werden, gebracht.
Habe ich nicht. Denn mit dem Jenseits wird nicht Leid und Trauer verknüpft und ich meine es in Bezug auf Leid und Trauer und nicht sowas wie Langeweile. Das wäre dann wohl das kleinste Problem in einem ewigen Leben. Im religiösen Sinne wird die Thematik "Leben nach dem Tod" als etwas heiliges und positives in Verbindung gebracht, folglich ist ein Leben nach dem Tod das beste was einem Menschen passieren kann, laut dem Glauben, eine Art Belohnung, die man im ewigen Schutz und Liebe genießt. Das genaue Gegenteil sehe ich in einem ewigen Leben auf der Erde.
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Sa, 03. Mär 2007, 12:37

Miss Kosovarja hat geschrieben:Habe ich nicht. Denn mit dem Jenseits wird nicht Leid und Trauer verknüpft und ich meine es in Bezug auf Leid und Trauer und nicht sowas wie Langeweile. Das wäre dann wohl das kleinste Problem in einem ewigen Leben. Im religiösen Sinne wird die Thematik "Leben nach dem Tod" als etwas heiliges und positives in Verbindung gebracht, folglich ist ein Leben nach dem Tod das beste was einem Menschen passieren kann, laut dem Glauben, eine Art Belohnung, die man im ewigen Schutz und Liebe genießt. Das genaue Gegenteil sehe ich in einem ewigen Leben auf der Erde.
Ich verstehe, worauf du hinauswillst.
Andererseits sagst du jedoch:
denn ich denke vielmehr, dass die Unsterblichkeit den Wunsch mit sich tragen würde, endlich ein Ende zu haben.
Wie und wieso sollte sich das im Jenseits so vehement ändern ?
Wenn wir im Jenseits mit demselben Empfindungsvermögen wie jetzt leben, dann wird die Unendlichkeit auf die Dauer auch zur elenden Qual.
Wir könnten das ja nur ertragen, wenn unsere Gefühle manipuliert werden.
Insofern ist diskutierenswert, wie sinnvoll es ist, wenn wir ein manipuliertes Leben im Jenseits leben.

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Sa, 03. Mär 2007, 13:09

Irgendwie verstehst du mich falsch.

Das Jenseits wird nur im positiven Sinne erwähnt, dh das Leben nach dem Tod wird als positiv empfunden, vielleicht grade deshalb, weil man dann an einem besseren Ort, als es die Erde ist.
Die Unsterblichkeit auf der Erde ist jedoch in keinster Weise mit dem Jenseits zu vergleichen. Wieso? Gibt es im "Himmel" oder "Paradies", so wie es die Religionen immer erläutern, Krieg? Gibt es dort Vergewaltigungen? Gibt es dort Misshandlungen und Folter und Schmerzen?
Das Jenseits wird als ein heiliger Ort beschrieben, in welchem man Glück und Zufriedenheit genießt. An welchem man frei ist von all den Grausamkeiten auf der Erde. Kein Hunger, keine Armut, keine Krankheiten, kein Unglück, kein Schmerz und kein Leid.

Du hast anscheinend großes Vertrauen in den Menschen, was ich in keinster Weise habe ... wie weit soll es denn noch gehen, wenn im Namen der Liebe und der Religion Menschen ermordert werden? Der Mensch ist nicht für die Unsterblichkeit gemacht, weil er sie zu seinem Nutzen einsetzen würde. Noch mehr Expansionskriege, denn schließlich kann man seine Erfolge bis in die Unendlichkeit genießen, noch mehr Vergewaltigungen, denn schließlich ist das unsterbliche Leben lang und ein paar Jahre davon im Knast zu verbringen ist in dieser Hinsicht ja nicht die Welt.
Es gibt Menschen, die führen sich jetzt schon wie Gott auf und glauben sie hätten das Recht zu allem, was in ihren kranken Köpfen existiert, meinst du diese Menschen werden jemals einsichtig, wenn sie es in 50 Jahren schon nicht geworden sind?
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Sa, 03. Mär 2007, 14:01

Das Jenseits wird nur im positiven Sinne erwähnt, dh das Leben nach dem Tod wird als positiv empfunden, vielleicht grade deshalb, weil man dann an einem besseren Ort, als es die Erde ist.
Die Unsterblichkeit auf der Erde ist jedoch in keinster Weise mit dem Jenseits zu vergleichen. Wieso? Gibt es im "Himmel" oder "Paradies", so wie es die Religionen immer erläutern, Krieg? Gibt es dort Vergewaltigungen? Gibt es dort Misshandlungen und Folter und Schmerzen?
Eh nicht, weil ja dann die bösen Menschen in der Hölle landen würden.
Ich meine jedoch, dass uns der ewige Friede im Himmel auch irgendwann nerven würde und uns nach der Zeit extrem langweilig wäre.
Du hast anscheinend großes Vertrauen in den Menschen, was ich in keinster Weise habe ...
Du hast absolut Recht, ich glaube an das Gute im Menschen und bin der Meinung, dass jeder eine zweite Chance verdient.
Vielleicht ist das naiv und vielleicht gehen unsere Meinungen deshalb so weit auseinander.

sourcandy21
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Sa, 03. Mär 2007, 17:23

Nicht der Tod an sich stellt eine Bedrohung für das Leben dar, sondern die Ungewissheit.

Zukunftsängste, keinen Plan fürs leben zu haben, die Einsamkeit...

Nicht zu wissen, was nach dem Tod kommt und ob es da überhaupt nach was gibt!?
Himmel und Hölle?!? Wer glaubt wirklich daran?!? Was ist das, ein Abziehbild der Erde, eine Parallele in der wir eine zweite Chance bekommen. Wie geht es da dann weiter?!? Sterben wir dort auch mal, folgt dann die Wiedergeburt?!?

Über die größte Angst des Lebens könnte man endlos diskutieren, weil es keine richtige oder falsche Antwort darauf gibt. Die Persönlichkeit und die eigene Einstellung zum Leben und zu sich Selbst prägen das Gefühl der Angst.

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Magnet
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Sa, 03. Mär 2007, 20:07

[quote="sourcandy21"]Nicht der Tod an sich stellt eine Bedrohung für das Leben dar, sondern die Ungewissheit.
quote]
Absolut deiner Meinung! Die meisten Menschen haben keine direkte Angst vor dem Tod, sondern Angst vor dem Danach... Sie wissen nicht was auf Sie zukommt, wenn der Zeitpuntk wirklich einmal da ist, denn wäre das der Fall, bin ich mir sicher, würde die Selbstmordrate entweder höcher oder tiefer steigen, je nachdem wie schön oder schrecklich es im Jenseits ist...

Zu der Sache mit der Einsamkeit...
Allein sein, muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Ganz im Gegenteil, jeder Mensch braucht seine gewisse Zeit für sich allein um in sich zu kehren.
Auf der anderen Seite, ist die totale Isolation von der Aussenwelt bestimmt etwas vom Schlimmsten was einem Menschen zustossen kann. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich Tage und Nächte lang in ihren Zimmern einsperren, weil sie Angst vor der Aussenwelt haben. Nur schon, dass es so etwas in unserer Gesellschaft gibt, ist irgendwie schon unvorstellbar...

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Longitudinal
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So, 04. Mär 2007, 10:01

Magnet hat geschrieben: weil sie Angst vor der Aussenwelt haben. Nur schon, dass es so etwas in unserer Gesellschaft gibt, ist irgendwie schon unvorstellbar...
Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat eine solche Angst.

In der Süddeutschen Zeitung stand mal:
"Sie wird den Preis nicht persönlich entgegenehmen können, da sie nicht gerne in die Öffentlichkeit gezerrt wird, schon gar nicht vor Menschenmengen reden kann. Sie kann sich auch erst über die Auszeichnung freuen, wenn der ganze Trubel vorbei ist...Sie spürt mehr Verzweiflung als Freude, sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."
God must love the common man. He made so many of them - Abraham Lincoln

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daylight
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So, 04. Mär 2007, 12:17

Longitudinal hat geschrieben:
Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat eine solche Angst.

In der Süddeutschen Zeitung stand mal:
"Sie wird den Preis nicht persönlich entgegenehmen können, da sie nicht gerne in die Öffentlichkeit gezerrt wird, schon gar nicht vor Menschenmengen reden kann. Sie kann sich auch erst über die Auszeichnung freuen, wenn der ganze Trubel vorbei ist...Sie spürt mehr Verzweiflung als Freude, sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."

hohe intelligenz und wahnsinn liegen nahe beieinander

sourcandy21
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So, 04. Mär 2007, 12:23

Magnet hat geschrieben: Sie wissen nicht was auf Sie zukommt, wenn der Zeitpuntk wirklich einmal da ist, denn wäre das der Fall, bin ich mir sicher, würde die Selbstmordrate entweder höcher oder tiefer steigen, je nachdem wie schön oder schrecklich es im Jenseits ist...

Zu der Sache mit der Einsamkeit...
Allein sein, muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Ganz im Gegenteil, jeder Mensch braucht seine gewisse Zeit für sich allein um in sich zu kehren.
Auf der anderen Seite, ist die totale Isolation von der Aussenwelt bestimmt etwas vom Schlimmsten was einem Menschen zustossen kann. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich Tage und Nächte lang in ihren Zimmern einsperren, weil sie Angst vor der Aussenwelt haben. Nur schon, dass es so etwas in unserer Gesellschaft gibt, ist irgendwie schon unvorstellbar...
Ich weiss nicht ob das Thema Suizid hier wirklich eine Rolle spielt, im Grunde geht es bei diesen Menschen eher und die momentane Situation, die letztendlich enscheiden ist für den Versuch!

Was die Einsamkeit betrifft, meinte ich nicht im Sinne von alleine sein, weil keiner da ist, sondern eher die Leere und Einsamkeit auf geistiger Ebenen. Mensche gibt überall und somit auch Gesellschaft, aber die Leere die man in sich trägt, kann man mit einem Gesprächspartner nicht ausgleichen. Ich kann mir nicht vorstellen was das für eine Gefühl ist, wenn man immer und Leuten ist und dennoch einsam ist, weil man mit sich oder der Welt nicht ins reine komm.

Menschen die an einer phobischen Störung wie der Agoraphobie leiden und somit Angst vor der Öffentlichkeit sind sicher nicht zu bemeiden, allerding versteh ich nicht warum nur Frauen davon beroffen sind.
Hauptmerkmal ist die Angst, einer möglichen Gefahrensituation nicht entkommen oder sich nur unter peinlichen Umständen in Sicherheit bringen zu können. Die Betroffenen zeigen starkes Vermeidungsverhalten, da in unterschiedlichem Ausmaß Panikattacken auftreten können. Die Angst kann sich darauf beschränken, öffentliche Plätze oder Geschäfte zu betreten, wobei oft speziell Menschenansammlungen vermieden werden. In ausgeprägten Fällen tritt die Angst schon außerhalb der Wohnung auf, sodass diese nicht mehr verlassen wird.

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So, 04. Mär 2007, 12:46

Longitudinal hat geschrieben:[sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."[/b]
Was bei den Einstellungen die Elfriede Jelinek vertritt ja auch nicht so ganz unverständlich ist.

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lisa-06
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So, 04. Mär 2007, 12:49

@daylight
danke dir auch :wink:

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daylight
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So, 04. Mär 2007, 12:51

thema war

"was ist die größte angst der menschen"


der menschen........... im allgemeinen dachte ich jedenfalls .



nicht die angst der kranken die uns aus dem psychiatrischen alltag bekannt sind.


oder habe ich da was falsch verstanden ???

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Longitudinal
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So, 04. Mär 2007, 13:30

mogli_at hat geschrieben:
Longitudinal hat geschrieben:[sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."[/b]
Was bei den Einstellungen die Elfriede Jelinek vertritt ja auch nicht so ganz unverständlich ist.
Bei Thomas Bernhard wars ja auch so ähnlich, Elfriede Jelinek ist wahrscheinlich halt einfach sehr konfliktscheu und sensibel.
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Meta
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Mi, 07. Mär 2007, 2:17

daylight hat geschrieben:
Longitudinal hat geschrieben:
Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat eine solche Angst.

In der Süddeutschen Zeitung stand mal:
"Sie wird den Preis nicht persönlich entgegenehmen können, da sie nicht gerne in die Öffentlichkeit gezerrt wird, schon gar nicht vor Menschenmengen reden kann. Sie kann sich auch erst über die Auszeichnung freuen, wenn der ganze Trubel vorbei ist...Sie spürt mehr Verzweiflung als Freude, sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."
Wenn man ANGST hat vor dem Leute ist man doch noch WAHNSINN
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Meta
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Mi, 07. Mär 2007, 2:20

Meta hat geschrieben:
daylight hat geschrieben:
Longitudinal hat geschrieben:
Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat eine solche Angst.

In der Süddeutschen Zeitung stand mal:
"Sie wird den Preis nicht persönlich entgegenehmen können, da sie nicht gerne in die Öffentlichkeit gezerrt wird, schon gar nicht vor Menschenmengen reden kann. Sie kann sich auch erst über die Auszeichnung freuen, wenn der ganze Trubel vorbei ist...Sie spürt mehr Verzweiflung als Freude, sie fühlt sich von der Öffentlichkeit bedroht."
Wenn man ANGST hat vor dem Leute ist man doch noch WAHNSINN




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Ich verstehe Sie völlig.Sie kann gut schreiben, aber reden vielleicht nicht...vor allem vor so viele Leute.

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daylight
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Mi, 07. Mär 2007, 9:56

hallo meta

wie zitierst du mich denn ?????

wo bitte habe ich den satz geschrieben

"wenn man angst hat vor dem leute ist man doch noch wahnsinn"


:shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:

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Morganlefay
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Mi, 07. Mär 2007, 10:51

Ich glaube Angst definiert jeder Mensch anders....

Es hängt von der jeweiligen Struktur eines Menschen ab.
Bin ich ein Mensch der keine eigene innere Führung hat, habe ich Angst vor dem Verlust von Sicherheiten. Sicherheiten können nun ethnologisch heruntergebrochen werden. Bei Albanern könnte man fast sagen Angst vor Verlust, sprich Sicherheit der Familie, die einem Sicherheit und Schutz gibt, Angst vor Verlust des Hauses welches äußeren Schutz bietet usw.
Hier wiegt der Aspekt der Sicherheit ganz stark.

Bin ich z. B. ein karrierege...ler und narzistischer Amerikaner, dann habe ich Angst meine Jugend, Schönheit (Coolness) oder natürlich meine Kohle zu verliegen = mein Image. Westliche Menschen haben die größte Angst ihr Image zu verlieren. Die WErte haben sich stark gegenüber Albaner verschoben. Die Imagewerte unterscheiden sich doch krass gegenüber dem Balkan aber langfristig werden sich auch in diesen REgionen die Werte verändern.
Ich will nicht unbedingt sagen ein westlicher Mensch ist oberflächlicher aber er hat halt andere WErte - mittlerweile -. Beeinflusst durch Medien und die Gesellschaft bekommen wir andere WErte vermittelt. Es gibt keine alten Menschen mehr in der WErbung, es gibt nur noch erfolgreiche Menschen, die mit der neusten Technik ausgestattet sind und überall erreichbar sind, wir sind wichtig...... Der Mensch wird nur noch als Individuum dargestellt und nicht als TEil eines Ganzen sprich Familie. Jeder kämpft für sich.
Da ich in der WErbung arbeite, weiß ich wovon ich rede.

Das ist nur ein kleines Beispiel für die unterschiedlichsten Ängste, die m.E. ganz individuell sind aber man kann schon gewisse Ängste gewissen "Volkgsgruppen" zuordnen, weil man in seiner Volkgsgruppe eine gewisse "Gesinnung" lebt.
So werden die Menschen Anfang 1900 in Deutschland noch so gedacht wie wahrscheinlich Albaner heute in Bezug auf den Familienzusammenhalt.

Der wirtschaftliche und technische Fortschritt eines Landes hat leider zur Folge das die Menschen auseinanderrücken und jeder für sich mit seinen Ellenbogen kämpft, damit jeder der Beste wird. Denn nur der Beste ist beliebt und steht in erster Reihe.

Letztendlich haben alle Menschen diesselbe Angst nicht geliebt und beachtet zu werden. Um diese Liebe und Beachtung zu bekommen, greifen alle zu unterschiedlichen Mitteln unseres Wesens.
Bei Kindern kann man das am besten beobachten, die sind noch unverdorben. Ein Kind es brav und hübsch und bekommt so die Beachtung der Eltern. Ein Kind hat eine andere Strategie es ist laut, witzig und bringt alle zum Lachen (ein Clown) es bekommt Beachtung und wird dafür geliebt. Ein Kind bringt nur EINSER nach Hause und bekommt so die Liebe und Beachtung der Eltern........usw.
Dieses Muster werden wir unser Leben lang weiterfortführen und daraus ergibt sich unsere Angst.
Das wofür wir geliebt werden zu verlieren.
Morganlefay

______________________________________
Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können!

(Abraham Lincoln -1809/1866- 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika)

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