demo in duisburg, morgen um 11 uhr
http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/ ... anuar.html
funky75 hat geschrieben:fairniss halber zitiere ich das hier,wo du dich zum ERSTEN mal in diesen thread geäussert und das so :Koby Phoenix hat geschrieben:Hab ich doch miterwähnt, falls dir das nicht aufgefallen ist..funky75 hat geschrieben:wieso sagte keiner (hier) was als die hamas tagtäglich (tut heute noch) raketen an israelische städte und zivilisten schiesst?nichtdestotz,miterwähnen und den angreifenden,konflikt provozierenden klar benennen sind zwei paar schuhe.Koby Phoenix hat geschrieben: Eigentlich möchte ich mich nicht in dieser Unterhaltung einmischen, doch wo ich die Streubomben von Israel sah, die sich auf Städten in Palestina verteilt haben, dachte ich: "Was sind das für Menschen".
Genauso ergings mir wo ich die Hamas sah, wie sie Attentate verübten, die auch auf zivile Opfer kein Halt machten.
Ich kenne mich leider in dieser Materie noch zu wenig aus um jetzt zu sagen wer Schuld und wer keine Schuld hat, das einzigste ist, das hier wieder gezeigt wird wie dumm wir Menschen doch sein können und
das ist das wichtigste, was man sich klar machen sollte.
Guten Abend
ich möchte kein direktes vergleich zwischen kosovo und den nahost konflikt ziehen aber eine paralelle denkweise über den konflikt an sich kann man doch machen,z.b:in kosovo erwähnte man auch die tote albaner mit, aber meistens machte man sorgen um den belgrad,um die industrie und die dort zerstörte brücken (manche medien)
trotz dass der hamas (palestinenser aus gaza) als erstes die israel mit raketen die ganze zeit schon angriff,du hast als erstens die angreifer ,also den der agresor (hamas) bemitleidet(rot markierte text)---ob das gerecht ist? für mich nicht!!
hand aufs herz :wie würdest du reagieren wenn ein nachbarland uns die ganze zeit mit raketen angreifft???
eigentlich war diese frage an alle gerichtet um mal ein input zu geben und bewusst zu machen dass man trotz allem,trotz so ein hohen zahl an toten , den angreiffer und den verteidiger klar beim namen nennt,und nicht an dich ,aber du hast dich anscheinden angesprochen gefühlt, ich hoffe dass das dein schlechtes gewissen war.
Wenn du in Detuschland lebst, dann weißt du auch, dass Lidl zu den Firmen gehört die unter der schwarzen Liste zu finden sind.Das bedeutet, dass diese Firma ihre Mitarbeiter systematisch unter Druck setzt (in allen Belangen),der Betriebsrat hat fast nichts zu sagen (Frontal 21 hat schon oft genug darüber berichtet) und somit sind deine Informationen von der Lidl Hompage ein Witz und nichts weiter.Dummerweise gibt es trotzdem Mitarbeiter, die diese Spenderpraktiken ausplaudern.Ich habe es von drei verschiedenen Quellen erfahren.Alles Aldimitarbeiter.Es gibt zu diesem Thema keine offizielle Bestätigung, weil man will, dass dieses alte Gelabere über Verschwörungstheorien angefacht wird. Vorsichtshalber gehe ich nicht einkaufen.Jeder muss für ich selbst wissen ob es diesem "Gerücht" glaubt wird oder nichtSonne1710 hat geschrieben:Gerücht "Spenden für Israel"
Aktuell kursiert ein Gerücht in diversen Internetforen, dass u.a. Lidl die europaweiten Einnahmen von Freitag, den 09.01.2009 und Samstag, den 10.01.2009, an Israel spenden will.
Lidl dementiert dieses Gerücht:
Das im Internet kursierende Gerücht entbehrt jeglicher Grundlage.
Siehe Lidl-Homepage!
Gruß Sonne
Slevin Kelevra hat geschrieben:Wenn du in Detuschland lebst, dann weißt du auch, dass Lidl zu den Firmen gehört die unter der schwarzen Liste zu finden sind.Das bedeutet, dass diese Firma ihre Mitarbeiter systematisch unter Druck setzt (in allen Belangen),der Betriebsrat hat fast nichts zu sagen (Frontal 21 hat schon oft genug darüber berichtet) und somit sind deine Informationen von der Lidl Hompage ein Witz und nichts weiter.Dummerweise gibt es trotzdem Mitarbeiter, die diese Spenderpraktiken ausplaudern.Ich habe es von drei verschiedenen Quellen erfahren.Alles Aldimitarbeiter.Es gibt zu diesem Thema keine offizielle Bestätigung, weil man will, dass dieses alte Gelabere über Verschwörungstheorien angefacht wird. Vorsichtshalber gehe ich nicht einkaufen.Jeder muss für ich selbst wissen ob es diesem "Gerücht" glaubt wird oder nichtSonne1710 hat geschrieben:Gerücht "Spenden für Israel"
Aktuell kursiert ein Gerücht in diversen Internetforen, dass u.a. Lidl die europaweiten Einnahmen von Freitag, den 09.01.2009 und Samstag, den 10.01.2009, an Israel spenden will.
Lidl dementiert dieses Gerücht:
Das im Internet kursierende Gerücht entbehrt jeglicher Grundlage.
Siehe Lidl-Homepage!
Gruß Sonne
@Sonne1710
Der Staatsschutz interessiert mich absolut nicht. Ich tu ja nichts verbotenes.Außerdem ist das sowiso ein Haufen von Nutlosen Anfängern, die es noch nicht mal fertig gebracht haben die Grundlagen dafür zu schaffen die NPD zu verbieten.Oder sie wollten einfach nur nicht
Hä?Das ist keine PERSONALPOLITIK sondern FIRMENPOLITIK! Hast wohl selbst kein Plan was?Oder ist Mitarbeiter schikanieren für dich Personalpolitik?Haste den letzten Schuss etwa nicht gehört?Sonne1710 hat geschrieben:Ich hoffe, du weißt, dass Personalpolitik nichts mit dem öffentlichen Auftritt eines Unternehmens zu tun hat. Wenn dir das noch nicht klar ist, dann scheinst du auch den letzten Schuß nicht gehört zu haben!
Der Hammer ja.Was ein Schwachsinn.Denkst du etwa du bist die letzte Bastion der Demokratie????????????Sonne1710 hat geschrieben:Das was du da von dir gibst, schadet nur uns allen, all denen, die das Wort Demokratie noch kennen und vertreten.
Dein Plumps-Klo-Gelaber ist schon fast nicht mehr zu ertragen.Aber Hauptsache du bist die große Checkerin der Demokratie. Da kannst du dich ja glatt als nächste US-Präsidentin bewerben, weil du mit Sicherheit auch den dummen, dummen Arabern die Demokratie beibringen kannst, ungefähr so wie es Bush getan hatSonne1710 hat geschrieben:Und höre auf solche "Klo-Parolen" zu verbreiten. Oder lass dich in den Stadtrat der Stadt oder Gemeinde wählen, wenn du meinst, dass du der Checker bist. Große Klappe und keine konstruktiven Vorschläge, nur das Weitergeben von irgendwelchen Gerüchten. Das regt mich auf!
Slevin Kelevra hat geschrieben:
Wenn du in Detuschland lebst, dann weißt du auch, dass Lidl zu den Firmen gehört die unter der schwarzen Liste zu finden sind.Das bedeutet, dass diese Firma ihre Mitarbeiter systematisch unter Druck setzt (in allen Belangen),der Betriebsrat hat fast nichts zu sagen (Frontal 21 hat schon oft genug darüber berichtet) und somit sind deine Informationen von der Lidl Hompage ein Witz und nichts weiter.Dummerweise gibt es trotzdem Mitarbeiter, die diese Spenderpraktiken ausplaudern.Ich habe es von drei verschiedenen Quellen erfahren.Alles Aldimitarbeiter.Es gibt zu diesem Thema keine offizielle Bestätigung, weil man will, dass dieses alte Gelabere über Verschwörungstheorien angefacht wird. Vorsichtshalber gehe ich nicht einkaufen.Jeder muss für ich selbst wissen ob es diesem "Gerücht" glaubt wird oder nicht
Nicht der Staatsschutz kann die Grundlage für eine NPD Verbot schaffen, sondern nur die NPD selbst, indem sie sich nämlich Verfassungswidrig verhält. Und das scheint sie ja nicht der Fall zu sein. Die NPD ist nach dem jetzigen Stand der Dinge wohl genauso wenig verfassungswidrig, wie es nicht verfassungswidrig ist, wenn irgendwelche muslimischen Klappskalli-Extremisten hirnrissige Gerüchte verbreiten, siehe oben.Slevin Kelevra hat geschrieben:
@Sonne1710
Der Staatsschutz interessiert mich absolut nicht. Ich tu ja nichts verbotenes.Außerdem ist das sowiso ein Haufen von Nutlosen Anfängern, die es noch nicht mal fertig gebracht haben die Grundlagen dafür zu schaffen die NPD zu verbieten.Oder sie wollten einfach nur nicht
TONiDer Krieg gegen die Hamas stärkt den islamischen Fundamentalismus
Uri Avnery 04.01.2009
Kurz nach Mitternacht berichtete der arabisch sprechende Aljazeera-Sender über das, was gerade im Gazastreifen geschieht. Plötzlich wurde die Kamera zum dunklen Himmel gedreht. Er war pechschwarz. Man konnte nichts sehen, doch ein Geräusch hören: das Geräusch von Flugzeugen, ein erschreckendes, entsetzliches Dröhnen. Es war unmöglich, nicht an die Zehntausende Kinder im Gazastreifen zu denken, die dieses Geräusch in diesem Augenblick auch hören und die vor Angst schaudern, vor Furcht gelähmt sind und auf das Fallen der Bomben.
"Israel muss sich gegen die Raketen verteidigen, die unsere südlichen Städte terrorisieren", erklärten israelische Sprecher. "Die Palästinenser müssen auf das Töten unserer Kämpfer innerhalb des Gazastreifens reagieren", gaben Hamassprecher bekannt.
Was den Zusammenbruch der Feuerpause betrifft, so gab es nie eine wirkliche Feuerpause. Das Wichtigste an der Feuerpause im Gazastreifen hätte die Öffnung der Grenzübergänge sein müssen. Ohne den ständigen Versorgungsfluss kann es im Gazastreifen kein Leben geben. Aber die Grenzübergänge waren - abgesehen von wenigen Stunden hin und wieder – nicht geöffnet. Die Blockade des Landes, des Meerzugangs und des Luftraumes gegenüber einer Bevölkerung von 1,5 Millionen ist ein Kriegsakt, genau so wie wenn Bomben fallen und Raketen abgefeuert werden. Sie lähmt das Leben im Gazastreifen: sie zerstört die Verdienstmöglichkeiten und bringt Hunderttausende an den Rand des Hungers; Krankenhäuser hören auf zu funktionieren; Strom und Wasserzufuhr sind unterbrochen.
Diejenigen, die die Schließung - egal unter welchem Vorwand – entschieden haben, wussten, dass es unter diesen Umständen keine wirkliche Feuerpause geben kann.
Das ist die Hauptsache. Dann kamen die kleinen Provokationen, die dafür bestimmt waren, dass die Hamas darauf reagieren soll. Nach mehreren Monaten, während derer kaum Kassamraketen abgefeuert worden waren, wurde eine (israelische) Armeeeinheit in den Gazastreifen gesandt, um "einen Tunnel zu zerstören, der nah an den Grenzzaun" herankam. Vom rein militärischen Standpunkt aus gesehen, wäre es viel sinnvoller gewesen, auf der israelischen Seite des Zaunes einen Hinterhalt zu legen. Aber das Ziel war, einen Vorwand für die Beendigung der Feuerpause zu finden, und zwar in einer Weise, die es ermöglichte, den Palästinensern die Schuld dafür zu geben. Und tatsächlich, nach mehreren solcher kleinen Aktionen, bei denen Hamaskämpfer getötet wurden, rächte sich die Hamas mit einem massiven Granatenbeschuss und - siehe da – die Feuerpause war beendet. Alle gaben der Hamas die Schuld.
Logik und Politik haben wenig miteinander zu tun
Und was war das Ziel? Zipi Livni verkündete es offen: die Hamasherrschaft im Gazastreifen zu vernichten. Die Kassams dienten nur als Vorwand.
Die Hamasherrschaft liquidieren? Dies klingt fast wie ein Kapitel aus dem berühmten Buch von Barbara Tuchman "Der Marsch der Dummen". Schließlich ist es kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. Als ich einmal einen früheren Shin-Bet-Chef, Yacob Peri, darüber fragte, gab er eine seltsame Antwort: "Wir haben sie nicht geschaffen, aber wir behinderten auch ihre Entstehung nicht."
Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Alle anderen politischen Aktivitäten wurden rigoros unterdrückt, aber die Tätigkeiten in den Moscheen wurden erlaubt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als der gegenwärtige Satan. Die Islamische Bewegung predigte gegen die PLO und Arafat, deshalb wurde die islamische Bewegung als Verbündeter betrachtet.
Mit dem Ausbruch der 1.Intifada 1987 nahm die Islamische Bewegung offiziell den Namen Hamas an (die arabischen Anfangsbuchstaben der "islamischen Widerstandbewegung") und schloss sich dem Kampf an. Selbst dann unternahm der Shin Bet fast ein Jahr lang nichts gegen sie, während Fatahmitglieder massenhaft exekutiert oder verhaftet wurden. Erst nach einem Jahr wurden auch Sheik Ahmed Yassin und seine Kollegen verhaftet.
Seitdem hat sich das Rad gedreht. Nun ist die Hamas der gegenwärtige Satan, und die PLO wird von vielen in Israel fast wie ein Ableger der zionistischen Organisation angesehen. Die logische Schlussfolgerung einer israelischen Regierung, die an Frieden interessiert ist, hätte weitreichende Konzessionen an die Fatah-Führung sein müssen: Ende der Besatzung, Unterzeichnung eines Friedensvertrages, die Gründung eines palästinensischen Staates, Rückzug zu den Grenzen von 1967, eine vernünftige Lösung des Flüchtlingsproblems, Entlassung der Gefangenen. Das hätte der Hamas sicher Einhalt geboten.
Aber Logik und Politik haben wenig mit einander zu tun; denn nichts davon geschah. Im Gegenteil. Nach dem Mord an Arafat erklärte Ariel Sharon Mahmoud Abbas, der Arafats Platz einnahm, zum "gerupften Huhn". Abbas wurde nicht die geringste politische Errungenschaft zugestanden. Die Verhandlungen wurden – unter amerikanischer Schirmherrschaft – zum Witz. Der authentischste Fatahführer Marwan Barghouti wurde auf Lebenszeit ins Gefängnis geschickt. Und anstelle einer großzügigen Gefangenenentlassung gab es belanglose und beleidigende "Gesten".
Abbas wurde systematisch gedemütigt. Fatah sah einer leeren Hülse gleich, und Hamas gewann einen überwältigenden Sieg bei den palästinensischen Wahlen – den demokratischsten Wahlen, die je in der arabischen Welt abgehalten worden waren. Israel boykottierte die gewählte Regierung. Beim folgenden internen Kampf gewann die Hamas die Macht im Gazastreifen.
Nach alledem entschied sich jetzt die Regierung Israels, die "Hamasherrschaft im Gazastreifen zu liquidieren" – mit Blut, Feuer und Rauchsäulen.
Der Wahlkampfkrieg
Der offizielle Name des Krieges ist "Gegossenes Blei", zwei Wörter aus einem Kinderlied über den Trendel, ein Chanukka-Spielzeug. Ihn "Wahlkampfkrieg" zu nennen, wäre genauer.
Auch in der Vergangenheit wurden während der Wahlkampagne militärische Aktionen durchgeführt. Menachem Begin bombardierte während der 1981er Wahlkampagne den irakischen Atomreaktor. Als Shimon Peres behauptete, dies sei eine Wahltrick, schrie Begin bei einer Wahl-Ralley: "Juden, glaubt ihr wirklich, dass ich unsere tapferen Jungs in den Tod schicken würde oder schlimmer noch, sie von menschlichen Tieren zu Gefangenen nehmen ließe, nur um die Wahlen zu gewinnen?" Begin gewann.
Peres ist kein Begin. Während der 1996er-Kampagne befahl er die Invasion in den Libanon (die Operation "Trauben des Zorns"). Jeder war davon überzeugt, dass er dies getan hatte, um die Wahl zu gewinnen. Der Krieg war ein Fehlschlag, Peres verlor die Wahlen und Binyamin Netayahu kam ans Ruder.
Barak und Zipi Livni nehmen nun ihre Zuflucht zu demselben alten Trick. Nach den Umfragen wuchsen Baraks vorausgesagte Wahlergebnisse innerhalb von 48 Stunden um fünf Knessetsitze. Also etwa 80 tote Palästinenser pro Sitz. Aber es ist schwierig, über einen Stapel von Leichen zu gehen. Der Erfolg mag sich innerhalb einer Minute in Luft auflösen, wenn der Krieg von der israelischen Öffentlichkeit als Fehlschlag angesehen werden wird. Zum Beispiel wenn die Raketen weiterhin Be’er Sheba treffen werden oder wenn die Bodenattacke zu vielen israelischen Gefallenen führt.
Der Zeitpunkt war auch aus einem anderen Blickwinkel sorgfältig ausgewählt worden. Der Krieg begann zwei Tage nach Weihnachten, wenn die amerikanisch und europäisch politischen Verantwortlichen bis über Neujahr in Ferien sind. Die Kalkulation: Selbst wenn jemand gewollt und versucht hätte, den Krieg zu stoppen, keiner würde seine Ferien aufgeben. Dies sicherte dem Krieg noch ein paar Tage ohne Druck von außen.
Ein weiterer Grund für diesen Zeitpunkt: Es sind die letzten Tage von George Bush im Weißen Haus. Von diesem von Blut befleckten Schwachkopf könnte sogar eine begeisterte Unterstützung des Krieges erwartet werden – und so war es denn auch. Barack Obama hat sein Amt noch nicht angetreten und hatte einen guten Vorwand, sich still zu verhalten: "Es gibt nur einen Präsidenten." Das Schweigen ist kein gutes Zeichen für die Amtszeit des Präsidenten Obama.
Wiederholung des Libanonkriegs
Entscheidend war, nicht dieselben Fehler zu machen wie im 2. Libanonkrieg. Dies wurde endlos in allen Nachrichtenprogrammen und Talkshows wiederholt. Dies verändert die Fakten nicht: der Gazakrieg ist fast genau die Wiederholung des 2. Libanonkrieges.
Das strategische Konzept ist dasselbe: Die zivile Bevölkerung durch unablässige Luftangriffe zu terrorisieren und Tod und Zerstörung zu säen. Dies stellt für die Piloten keine Gefahr dar, da die Palästinenser keinerlei Flugabwehr besitzen. Man rechnete damit: Wenn die ganze lebenserhaltende Infrastruktur des Gazastreifens zum größten Teil zerstört ist und Anarchie herrscht, wird sich die Bevölkerung erheben und das Hamasregime stürzen. Mahmoud Abbas wird dann auf dem Rücken eines israelischen Panzers nach Gaza zurückkommen.
Im Libanon hat diese Rechnung auch nicht funktioniert. Die bombardierte Bevölkerung, einschließlich der Christen, hat sich hinter der Hisbollah zusammengeschlossen, und Hassan Nasrallah wurde der Held der arabischen Welt. Etwas Ähnliches wird auch hier geschehen. Generäle sind zwar Experten bei der Anwendung von Waffen und dem Einsatz von Streitkräften, aber keine Experten von Massenpsychologie.
Vor einiger Zeit schrieb ich, die Gazablockade sei eine Art wissenschaftliches Experiment, um herauszufinden, wie weit man eine Bevölkerung aushungern lassen und ihr Leben zur Hölle machen könne, bevor sie dem Druck nachgibt. Dieses Experiment wurde mit der großzügigen Hilfe Europas und der USA durchgeführt. Bis jetzt ist das Experiment nicht gelungen. Die Hamas wurde stärker und die Reichweite der Kassams größer. Der gegenwärtige Krieg ist eine Fortsetzung des Experiments mit andern Mitteln.
Es könnte sein, dass die Armee "keine andere Alternative" haben wird, als den Gazastreifen zurückzuerobern, weil es keinen anderen Weg gibt, die Kassams zu stoppen – außer dass man mit der Hamas ein Abkommen abschließt, das im Gegensatz zur Regierungspolitik steht. Wenn die Bodeninvasion beginnt, wird alles von der Motivation und den Fähigkeiten der Hamaskämpfer gegenüber den israelischen Soldaten abhängen. Keiner weiß, was dann geschehen wird.
Die Mauer der Schande
Tag für Tag und Nacht für Nacht sendet der arabische Aljazeera-Kanal die grauenhaftesten Bilder: Berge von verstümmelten Leichen, weinende Verwandte, die unter den Dutzenden von Leichen, die neben einander liegen, nach ihren Lieben suchen. Eine Frau zieht unter den Trümmern ihre junge Tochter hervor, Ärzte versuchen, ohne Medikamente das Leben der Verletzten zu retten. (der englisch-sprachige Aljazeera-Sender hat im Gegensatz zu seiner arabisch sprechenden Schwesterstation eine erstaunliche Wendung durchgemacht; er sendet nur "gereinigte" Bilder und trägt frei zur israelischen Regierungspropaganda bei. Es wäre interessant zu erfahren, was da geschehen ist).
Millionen sehen diese schrecklichen Bilder, ein Foto nach dem anderen, Tag um Tag. Diese Bilder werden sich ihnen auf immer ins Gedächtnis einprägen: schreckliches Israel, abscheuliches Israel, unmenschliches Israel. Eine ganze Generation von Hassenden wird heranwachsen. Das ist der schreckliche Preis, den wir werden zahlen müssen, wenn längst alle anderen Folgen des Krieges in Israel vergessen worden sind.
Aber da gibt es noch etwas, das sich in das Gedächtnis dieser Millionen einprägen wird, das Bild der erbärmlich korrupten, passiven arabischen Regime. Aus arabischer Sicht wird eine Tatsache oben anstehen: die Mauer der Schande.
Für die anderthalb Millionen Araber im Gazastreifen, die so schrecklich leiden, ist die einzige Öffnung zur Welt, die nicht von Israelis beherrscht wird, die Grenze mit Ägypten. Nur von hier können lebensnotwendige Nahrungsmittel und Medikamente kommen, die das Leben der Verletzten retten können. Die Grenze blieb auch auf dem Höhepunkt des Schreckens geschlossen. Die ägyptische Armee hat den einzigen Weg für Nahrungsmittel und Medikamente geschlossen, während Chirurgen die Verwundeten ohne Betäubungsmittel operieren.
Durch die ganze arabische Welt schallen vom einen zum anderen Ende die Worte von Hassan Nasralleh: Die Herrscher Ägyptens sind Komplizen des Verbrechens. Sie arbeiten mit dem "zionistischen Feind" zusammen, um den Widerstand des palästinensischen Volkes zu brechen. Ich möchte vermuten, dass sie nicht nur Mubarak meinen, sondern auch die anderen Führer, vom saudiarabischen König bis zum palästinensischen Präsidenten. Wenn man die Demonstrationen in der ganzen arabischen Welt sieht und den Slogans zuhört, dann erhält man den Eindruck, als ob für viele Araber ihre Führer bestenfalls als solche erscheinen, die Mitleid hätten oder schlimmstenfalls als erbärmliche Kollaborateure agierten.
Dies wird historische Konsequenzen haben. Eine ganze Generation arabischer Führer, eine Generation, die von der Ideologie des säkularen arabischen Nationalismus erfüllt war, die Nachfolger von Gamal Abd-al-Nasser, Hafez al-Assad und Yasser Arafat, mögen von der historischen Bühne weggefegt worden sein. Im arabischen Raum besteht aber nur eine einzige Alternative: die des islamischen Fundamentalismus.
Dieser Krieg ist wie die Schrift an der Wand: Israel versäumt die historische Chance, mit dem säkularen arabischen Nationalismus Frieden zu machen. Morgen wird es mit einer einförmigen fundamentalistischen arabischen Welt konfrontiert sein, mit Hamas hoch zehn.
Ein Taxifahrer in Tel Aviv, in dessen Taxi ich fuhr, dachte laut: Warum sollten nicht die Söhne der Minister und der Knessetmitglieder in eine Kampfeinheit einberufen und ausgeschickt werden, damit sie bei der kommenden Bodeninvasion in Gaza den andern vorausgehen?
Uri Avnery ist Gründer der Friedensbewegung Gush Shalom. Der langjährige Knesset-Abgeordnete Avnery, 1923 in Beckum geboren und 1933 nach Palästina ausgewandert, gehört seit Uri Avneryhrzehnten zu den profiliertesten Personen der israelischen Politik. Er ist durch seine kämpferisch-kritische Begleitung der offiziellen israelischen Regierungspolitik weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden. Für sein Engagement für den Frieden im Nahen Osten sind ihm zahlreiche Auszeichnungen zuerkannt worden.
hallo uta,uta hat geschrieben:
Hallo daylight
Es ist Schade dass du das nicht verstanden hast, es geht hier nicht um eine angebliche parteilichkeit der Schweiz, sondern darum weil es das einzige EU Land ist.
konkret: warum enthält sich die Mehrheit der westlichen Staaten?
"Wer gutes tun kan, und es nicht tut, sündet. "
-Das Buch dass die westliche Welt am meisten geprägt hat.
uta