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Shonya
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 18:01

Und Klesh, weil Du so bist, muss natürlich auch jeder andere Albaner so sein (oder bei den meisten, wie Du meinst)...
Du musst Dich nicht rechtfertigen, warum DIR dein Volk näher steht...aber bitte rede doch nicht von Anderen, es soll auch Leute geben, die sich bei Menschen hauptsächlich auf den Menschen ansich konzentrieren und sich auch auf diesen einlassen, welcher Kultur auch immer entstammend. Ich finde die Einstellung das Völker sich untereinander besser verstehen nicht nur rassistisch, sondern auch weltfremd und lieblos.
Wenn ich so ein Blubberlablubb schon höre wird mir schlecht...
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.

Estra
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 20:15

Ich glaube nicht dass es reicht, dass man nur offen, tolerant und liebevoll zu sein hat für eine bikulturele Beziehung und dann geht das schon. Die Frage ist wie sehr ist man in der eigenen Kultur verwurzelt, wie sehr hat diese Einfluss auf den Alltag, wie sehr hat dies das Leben bisher schon geprägt, Erziehungsfragen führen oftmals zu Stressfaktoren usw. Wenn man es ganz extrem ansehen will, zB Corinne Hofmann, so sehr sie ihren Mann (Massaikrieger) liebt, dort gelebt hat, alles gelernt hat, so sehr kam sie mit den Jahren und vorallem wegen dem Kind, nicht mehr damit klar und ist wieder zurück gekehrt. Mehr Verständnis und Liebe und Offenheit geht ja nicht mehr und trotzdem hats nicht funktionniert, wegen der Kultur, hat nichts mit Rassismus zu tun.

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traurig077
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 20:42

ja estra, mit einem hast du recht, es kommt darauf an wie sehr menschen verwurzelt sind und wie eingeschränkt ihre sicht auf das eigene ist.
wenn nur einer in einer beziehung offen und tolerant ist und der andere sich für eine göttlickeit unter den nationen hält und nicht über den tellerrand gucken mag, bleibt man besser unter sich. wenn man jedoch anerkennen mag, dass es nicht nur leben in den strengen bahnen einer kultur gibt, sondern das es überall positive und negative einflüsse zu entdecken gibt, wobei man die negativen im eigenen in zusammen positivere wandeln kann, klappt es auch binational. wenn sich einer aufgibt, hat vielleicht die hülle bestand, aber nicht der kern.
und sich allein in ein anderes land, leben und einen anderen umstand zu verpflanzen, hat nichts mit offenheit und toleranz zu tun. so zu glauben, dass es funktioniert ist quatsch. mutter zu werden bedeutet eine herausforderung, seine familie zu verlassen ebenso, und dann noch den standard den man gewohnt ist, die arbeitsstelle usw. auszutauschen gegen wasser aus einem wasserloch holen und null austausch zu haben, ist blind.

die albaner die hier leben, tauschen ihren lebensumstand zumeist gegen einen besseren, sonst sind sie schnell wieder weg. sie sind selten allein hier, sondern haben meist irgendwo einen verwandten oder schnell auch albanische freunde oder arbeiten für albaner und somit weiterhin heimatlichen bezug.

ich frage mich tatsächlich warum deine ehe noch bestand hat estra, wenn das alles so unmöglich ist?!

wenn man sich in 5 jahren nicht über die eventualität des todes mit seinem partner unterhalten hat und nicht erfragt hat worauf es dann ankommt, dann liegt das an der beziehung und nicht daran, dass es nicht machbar ist. wenn der austausch untereinander und das voneinander lernen und die nachsichtigkeit fehlen, wird es nichts. mit dem jedoch schon.
te jetosh do te thote te luftosh

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wüstenblume
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:14

Estra hat geschrieben:Ich glaube nicht dass es reicht, dass man nur offen, tolerant und liebevoll zu sein hat für eine bikulturele Beziehung und dann geht das schon. Die Frage ist wie sehr ist man in der eigenen Kultur verwurzelt, wie sehr hat diese Einfluss auf den Alltag, wie sehr hat dies das Leben bisher schon geprägt, Erziehungsfragen führen oftmals zu Stressfaktoren usw. Wenn man es ganz extrem ansehen will, zB Corinne Hofmann, so sehr sie ihren Mann (Massaikrieger) liebt, dort gelebt hat, alles gelernt hat, so sehr kam sie mit den Jahren und vorallem wegen dem Kind, nicht mehr damit klar und ist wieder zurück gekehrt. Mehr Verständnis und Liebe und Offenheit geht ja nicht mehr und trotzdem hats nicht funktionniert, wegen der Kultur, hat nichts mit Rassismus zu tun.
hallo,ich glaube einfach das die ehe mit dem massaikrieger in keinem verhältnis zu einer ehe mit zivilisierten menschen steht...das ist glaub ich nochmal viel schwieriger...das buch und auch der film haben mich sehr fasziniert...sie war tapfer und hat alles ertragen,alles aus liebe...
ich selber habe freunde(beduinen) in der wüste...das leben ist wirklich schwer dort und so gern ich sie besuche,bin ich froh wenn ich wieder zu hause bin...ich genieße es dort zu sein,aber für immer könnt ich nicht da leben...lg

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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:23

Erfahrungswerte, Austausch und Diskussionen, zusammen mit Literatur zu dem Thema, bringen mich halt zu der Meinung. Ich habe auch nicht gesagt dass es unmöglich ist, sondern dass Liebe allein nicht reicht und es ein Vorteil ist wenn man weiss, um was es geht, vom kulturellen Familienverständnis, Tod und Erben, Kriegs und Friedensverständnis, bis hin zu Themen an die man niemals denkt, bis man damit konfrontiert ist und dann plötzliche Welten dazwischen liegen... Viele die ich kenne, würden das dem Patner oder Umfeld gegenüber nie zugeben. Die Männer zB. sprechen mit ihrer nichtalbanischen Partnerin, wie sie das alles nervt, die Bräuche und gewissen Verhalten und hintenrum sagen sie, was soll ich mit ihr diskutieren, sie wird das nie kapieren und ich habe keine Lust auf Diskussionen, also tue ich so als ob. Natürlich kommt es dann darauf an wie man damit umgeht, aber bei gleicher Kultur stellen sich diese Fragen schon gar nicht. Aber wie gesagt, unmöglich ist es nicht, aber auch nicht so einfach wie man manchmal tut.

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traurig077
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:38

Albaner verstehen sich zum teil kaum, weil sie andere dialekte sprechen, aber in den grundsätzlichen dingen sind sie alle gleich???

sorry, aber das ist blödsinn. erzählt mir doch nicht jeder albaner geht gleich mit liebe, trauer, erziehung um. und wenn es nicht so ist, wie kommen albaner untereinander dann ohne austausch in den grundlegenden dingen auf einen nenner? und wieso ist dieser austausch unter albanern ok, aber mit einem partner anderer nation anstrengend? oder ist es dann doch so, dass man sich mit einer albanischen frau im endeffekt immer einig wird weil sie nichts zu sagen hat?
bei dieser behauptung wird das geschrei auch gleich wieder groß sein...
und warum diskutieren frauen anderer nationalitäten immer über alles? und warum estra weißt du davon wenn du keine albanerin bist?

sorry, aber vielleicht war das bisschen viel literatur und bisschen wenig menschenkunde. wir sind alles individuen und auch wenn man sich als albaner generell als gruppenmitglied und nicht individuum fühlt, wird man feststellen, dass selbst der eigene bruder zu gewissen themen andere einstellungen hat, anders situationen verarbeitet, anders ist.

und keine beziehung ist immer einfach. weil in jeder beziehung dinge passieren, die man zusammen noch nicht erlebt hat und man lernen muss sich selbst und auch den partner dadurch zu manövrieren... verdammt egal wo er herkommt.
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:48

ja ok, da werden wir nie die gleich Meinung haben, ich kann dir nur erzählen was in meinem Umfeld von Albanern aus Kosova und auch Mazedonien abläuft, was sie mir selber erzählen und eben genau diese Reaktion wie hier, sie verstehen es halt nicht, die ich immer wieder höre. Ich habe auch nie gesagt, dass alle gleich trauern und fühlen usw. und jeder gleich ist, sondern dass es bei der Erziehung, Tod, Geburt, Erben, Wohnrecht, usw. Bräuche/Regeln gibt, die nicht jeder versteht.

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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:53

traurig077 hat geschrieben:Albaner verstehen sich zum teil kaum, weil sie andere dialekte sprechen, aber in den grundsätzlichen dingen sind sie alle gleich???

sorry, aber das ist blödsinn. erzählt mir doch nicht jeder albaner geht gleich mit liebe, trauer, erziehung um. und wenn es nicht so ist, wie kommen albaner untereinander dann ohne austausch in den grundlegenden dingen auf einen nenner? und wieso ist dieser austausch unter albanern ok, aber mit einem partner anderer nation anstrengend? oder ist es dann doch so, dass man sich mit einer albanischen frau im endeffekt immer einig wird weil sie nichts zu sagen hat?
bei dieser behauptung wird das geschrei auch gleich wieder groß sein...
und warum diskutieren frauen anderer nationalitäten immer über alles? und warum estra weißt du davon wenn du keine albanerin bist?

sorry, aber vielleicht war das bisschen viel literatur und bisschen wenig menschenkunde. wir sind alles individuen und auch wenn man sich als albaner generell als gruppenmitglied und nicht individuum fühlt, wird man feststellen, dass selbst der eigene bruder zu gewissen themen andere einstellungen hat, anders situationen verarbeitet, anders ist.

und keine beziehung ist immer einfach. weil in jeder beziehung dinge passieren, die man zusammen noch nicht erlebt hat und man lernen muss sich selbst und auch den partner dadurch zu manövrieren... verdammt egal wo er herkommt.
da gebe ich dir vollkommen recht..da ist es egal wo jemand herkommt...und ich denke wenn man sich da gemeinsam durchschlägt,schweißt es zusammen...auch in einer binationalen ehe oder beziehung...

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wüstenblume
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 21:55

Estra hat geschrieben:ja ok, da werden wir nie die gleich Meinung haben, ich kann dir nur erzählen was in meinem Umfeld von Albanern aus Kosova und auch Mazedonien abläuft, was sie mir selber erzählen und eben genau diese Reaktion wie hier, sie verstehen es halt nicht, die ich immer wieder höre. Ich habe auch nie gesagt, dass alle gleich trauern und fühlen usw. und jeder gleich ist, sondern dass es bei der Erziehung, Tod, Geburt, Erben, Wohnrecht, usw. Bräuche/Regeln gibt, die nicht jeder versteht.
sondern dass es bei der Erziehung, Tod, Geburt, Erben, Wohnrecht, usw. Bräuche/Regeln gibt, die nicht jeder versteht....auch du hast recht
aber wenn es einem keiner erklärt,kann man es nicht wissen und es nicht lernen...ich zum beispiel frage viel wenn ich was wissen will und das ist keine schande,denn man kann nicht alle sitten,bräuche und traditionen aus anderen ländern kennen...

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Lilli
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 22:16

ja okay, dieses phänomen gibt es bei uns aber auch. da wird gemotzt und gewettert über die bucklige sippschaft und die doofen starren bräuche, aber wenns drum geht, rennen sie doch alle wieder auf familienfeste und machen schön brav alles gemäß der tradition nach. das ist keine albanische erscheinung.

ein bißchen kann ich es schon verstehen, ich würd mich auch ein wenig einsam fühlen, wenn ich mich mit meinem partner gar nicht verständigen könnte, der weder die sprache kann noch einen sinn für die bräuche hat.

aber da ist es schon wieder. ich denke auch, es kommt schon auch auf die offenheit an. wenn man sich ein bißchen unterhält, dann merkt man, daß es gar nicht so viel anders ist, daß man vieles kompensieren kann. es kommt eben auch auf den willen an und den respekt füreinander. und das einsehen, daß man eben nicht alles von der pike auf kennen muß. ich denk, meistens wird das auch gar nicht erwartet.

klesh, es tut mir leid, daß ihr sowas auf der beerdigung erleben mußtet, aber das ist sicher nicht aussagekräftig für den unterschied der kulturen, das ist schlicht respektlos. bei uns hätte mal jemand auf die idee kommen sollen, so aufgebrezelt zu einer beerdigung zu erscheinen :shock: :evil: geschweige denn als gute bekannte/verwandte nicht zu kondolieren. da geht man die komplette erste reihe ab, da sitzen die nehstehendsten, egal ob das jetzt ein "nur" ein großonkel ist oder die mutter.

ein bekannter von mir (albaner, moslem) ließ es sich nicht nehmen, bei der beerdigung seines ex-schwiegervaters dabei zu sein, weil er ihn sehr mochte und sie sich gut verstanden haben, obwohl er sich sicher in den hiesigen christlichen bräuchen nicht sooo gut auskannte. trotzdem war das für keinen der beteiligten ein problem, ganz im gegenteil und er wußte sich trotzdem zu benehmen.

mir ist es auch ein bißchen zu einfach immer zu sagen, ja du bist halt kein albaner/deutscher/was auch immer, du verstehst das nicht. das sagt man meiner meinung nach nur, wenn man keinen bock hat, zu erklären oder darüber zu reden. das sehe ich aber nicht nur bei binationalen paaren, sondern auch bei ganz gewöhnlichen gleich nationalen beziehungen.
a heart filled with love is like a phoenix that no cage can imprison
~rumi~

Lula
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 22:35

Eigentlich wollte ich mich raushalten, aber irgendwie ist es komisch, fragt ein Neuuser Z.B. "Warum tut ein Albanier dies oder wie denkt..." geht sofort ein Raunen durch den Raum und sofortige Aufklärung, dass es die Spezis Albaner nicht gäbe, etc... etc... jeder ist verschieden..
Nun in der Diskussion stellt sich raus, dass es aber genauso zu sein scheint, wenn nur Albaner Albaner verstehen können, nun, dann sind wohl doch alle gleich???
Ich finde das Hü und Hott ein bisschen verwirrend...

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traurig077
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 22:44

Lula hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mich raushalten, aber irgendwie ist es komisch, fragt ein Neuuser Z.B. "Warum tut ein Albanier dies oder wie denkt..." geht sofort ein Raunen durch den Raum und sofortige Aufklärung, dass es die Spezis Albaner nicht gäbe, etc... etc... jeder ist verschieden..
Nun in der Diskussion stellt sich raus, dass es aber genauso zu sein scheint, wenn nur Albaner Albaner verstehen können, nun, dann sind wohl doch alle gleich???
Ich finde das Hü und Hott ein bisschen verwirrend...
:lol: ist doch ganz einfach, wenn albaner sich alle über einen kamm schweren ist das so und die deutschen/schweizer begreifens einfach nicht. wenn deutsche/schweizer sagen albaner sind so und so, dann sind sie rassistisch und begreifen es nicht. wir können machen was wir wollen, wir begreifen es einfach nicht :shock:

sorry für den unqualifizierten kommentar, aber lula hat recht!
te jetosh do te thote te luftosh

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kleshtrimania
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 23:00

Ok und wer von euch hätte den eine beerdigung oder hochzeit von anfang bis ende ohne jemanden zu fragen organisieren können? beim wem von euch könnte sich det partner 100% drauf verlassen dass ihr an jeden albanisch brauch denkt?

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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 23:15

also die Ursprungsgeschichte ist Albaner schon seit 12 Jahren in D wurde aber gezwungen seine Cousine zu heiraten usw. und gibt Freundin als Chefin aus... hier ist schon ein bisschen Schema zu erahnen oder? Da sagen wohl die meisten, Vorsicht!

Das andere ist der Kulturfaktor, der sich hier wieder einmal mehr zum Thema gewandelt hat, den wie ich finde, viele unterschätzen, ich war auch eine zeitlang dieser Meinung, aber die Erfahrung und die Wissenschaft hat mich eines besseren belehrt.
Ein bisschen sieht man das auch hier und sonst in den Diskussionen, ausser ein paar wenigen der Nichtalbanerinnen, wer beteiligt sich gern in den Politik und Kulturthemen?

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Re: Liebe zu einem Kosovaren

So, 18. Dez 2011, 23:36

klesh, willst du mir erzählen, dass ihr von kind an beigebracht bekommt wie ihr eine beerdigung zu organisieren habt? bis du zum ersten mal in der situation bist, hast du doch genauso wenig ahnung und musst jemanden fragen?! zumal es bei meinem freund gar nicht die engste familie regelt weil die dazu nicht im stande ist. ich würde meinen platz und meine aufgabe kennen. gäste bewirten, kochen, kinder beschäftigen. gegebenenfalls nach berlin mitfahren für die papiere. und was ist schlimm daran in solchen momenten zu fragen wenn man etwas nicht weiß? wer würde von mir erwarten eine hochzeit oder beerdigung zu organisieren? das hätte mit sicherheit auch nicht die albanische frau meines freundes getan. die hätte nicht mal den weg zum konsulat nach berlin alleine hinter sich gebracht. nicht weil sie besonders dumm ist oder albanerin, sondern weil sie sich in deutschland nicht auskennt und kein deutsch kann. das gleiche mit der mutter meines freundes und so weiter. solche momente leben doch davon das man zusammen hält und jeder tut was er kann.

aber gut, glaubt was ihr wollt und lebt wie ihr wollt, solange jeder mit seinem kleinen leben glüücklich ist, ist ja alles gut.
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Shonya
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

Mo, 19. Dez 2011, 1:16

kleshtrimania hat geschrieben:Ok und wer von euch hätte den eine beerdigung oder hochzeit von anfang bis ende ohne jemanden zu fragen organisieren können? beim wem von euch könnte sich det partner 100% drauf verlassen dass ihr an jeden albanisch brauch denkt?
Ist das Dein Ernst? Ich als Frau müsste da 1. gar nichts organisieren, weil mein Mann z.B. 2 ältere Brüder hat und diese sich kümmern würden, ansonsten hätte ich meinen Platz (wie Traurig schon schrieb) und 2. bespricht man soetwas in einer langjährigen Beziehung.
Und ganz ehrlich: auf meiner Beerdigung (ja irgendwann kommt die wie bei allen Menschen, darüber bin ich mir bewusst und wie und wo ich es gerne hätte, dass wissen die Menschen die es organisieren müssten) werden minimum 5 verschiedene Kulturen aufeinander treffen, ausserdem Heteros und Homos, Weiße und Schwarze, Hip Hopper und Schlagerfans. Auf meiner Beerdigung wird somit weder eine Kleiderrichtung noch ein Verhaltensmuster verlangt. Jeder hat das Recht auf seine Art um mich zu trauern oder auch nicht. Ich freue mich, wenn die Menschen mich überhaupt auf meinem letzten Weg begleiten (Respekt ist natürlich Vorraussetzung).

Und eine Hochzeit organisieren? Für wen denn z.B.???
Übrigens Hochzeit...so ganz "typisch" albanisch tickst Du bei dem Thema ja auch nicht. Ich kenne viele Albaner die würden Deine "wilde Ehe" verurteilen :wink:
Und weißte was, ich kenne noch mehr Albaner aus Mazedonien, die solche aus dem Kosovo oder Albanien nicht abkönnen und umgekehrt. Sogar innerhalb der Länder verurteilen die Dorfmenschen jene aus der Stadt und ebenfalls umgekehrt. In den verschiedenen Familien (Dörfern und Städten) herrschen verschiedene Bräuche.
Die Albaner sind sich keineswegs einig und dennoch nimmst Du dir das Recht raus solche Theorien aufzustellen? Leb Du wie Du willst, aber sprich nicht für den Rest Deines Volkes, da gibts nämlich zum Glück auch noch Freidenker!
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

Mo, 19. Dez 2011, 1:19

Estra hat geschrieben: Ein bisschen sieht man das auch hier und sonst in den Diskussionen, ausser ein paar wenigen der Nichtalbanerinnen, wer beteiligt sich gern in den Politik und Kulturthemen?
Würde ich auch in einem arabischen oder deutschen Forum nicht tun, weil interessiert mich nicht brennend. Zuhause rede ich manchmal über Politik und Kultur, in einem Forum ist es mir einfach zu krawallig, siehst ja selber wie oft diese Themen völlig ausarten. Soviel wieder zum Thema Einigkeit der Völker :lol:
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

Mo, 19. Dez 2011, 8:24

guten morgen die damen, :D
ich wünsche wohl geruht zu haben und einen schönen start in die letzte arbeitswoche *yeah*!

zum ursprünglichen thema: je mehr du schreibst, desto mehr festigt sich leider auch in mir der verdacht auf betrug. dein parter hat dich schon angelogen, d.h. er scheut davor nicht zurück. alleine diese tatsache sollte dein blindes vertrauen ein wenig wach rütteln. sei einfach nur wachsam, dann tut das mögliche erwachen nicht so weh!

klesh: nun brauche ich ja nicht mehr in alten postings zu wühlen, denn nur wenige postings später tust du deine meinung in anderen worten kund. ich bin auch aus dem alter, wo ich beweisen muss. entweder man glaubt mir oder kann mir folgen. oder eben nicht.

als ich im ausland lebte, hab ich natürlich auch kontakt zu meinen landsleuten gesucht, habe deutsche literatur verschlungen und bin bis zu einem gewissen grad auch mit meinen erfahrungen und traditionen verwurzelt.

das heißt aber nicht, daß mein partner ein deutscher hätte sein müssen oder sein muss. denn da muss man wohl anknüpfen welche ansprüche man an eine partnerschaft stellt. mein mann hatte nie den anspruch an mich eine bessere albanerin zu werden. und umgekehrt ich nie den anspruch an ihn, daß er weiß wie mann weihnachten feiert und wie man sich dabei zu fühlen hat. ich schöpfe aus vielen quellen und das zusammenspiel von allen ergibt mich als zufriedenen menschen im ganzen.

mein mann z.b. verhält sich ganz anders als ich damals im ausland. er meidet albaner wo es nur eben geht, denn er empfindet eben ihr verhalten als unpassend. ich glaube er sieht nur sich und seine nahe familie im kosovo als "richtigen albaner".
weder hört er musik noch guckt er albanische filme oder möchte alb. tv. aber ohne seite tageszeitung in albanisch und sein tägliches telefonat mit mama und schwester wird er ungmütlich.

und ja, ich traue es mir durchaus zu eine alb. hochzeit oder trauerfeier zu organisieren. zumindest eher als z.b. meinen schwipschwägerinnen oder manch anderer albanerin, die von stundan zur unselbständigkeit in der öffentlichkeit erzogen worden ist. ich bin eine gestandene frau und hatte schon mit vielen kulturen zu tun.

mein mann und ich leben und lieben uns seit so vielen jahren - ich glaube ehrlich nicht, daß einer von uns mit der gleichen nationalität glücklich geworden wäre. wir sind individuen.

je unsicherer ein mensch ist, desto mehr suchter nach möglichkeiten einer identität - auch auf nationaler ebnee. das ist meine erfahrung.
was auch der grund ist, warum ich mich unger mit nationalisten umgebe, denn sie sind unsichere menschen, die gefhrlichste spezie mensch:-)

drum noch mal: wer es braucht, der soll es tun. aber daß es dafür gesetzmässigkeiten gibt und albaner nun so viel anders sind als andere nationaliäten, nein, das glaube auch ich nicht!
Paulo Coelho ‎"Love can consign us to hell or to paradise, but it always takes us somewhere"

Estra
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

Mo, 19. Dez 2011, 8:32

guten Morgen mit Schnee :)

Ja auch noch mal zum Thema, schliesse mich da Liberte an, das alles scheint sehr fragwürdig, wie der Herr mit der Wahrheit umgeht.

@Shonya, Einigkeit war nicht gemeint, sondern das Wissen und Herkunft, auch über die Uneinigkeit zB. Woher dies und das kommt, warum manche so und so reagieren, auch wenn man nicht diese Meinung vertritt, kann man nachvollziehen und verstehen woher das kommt, was der Ursprung ist ohne lange Erklärungen usw.

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Shonya
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Re: Liebe zu einem Kosovaren

Mo, 19. Dez 2011, 12:37

Ich hatte nie Verständigungsprobleme dieser Art...entweder ich kann jemanden "fühlen" oder nicht. Und wenn nicht, dann habe ich keine Beziehung mit der Person.
Übrigens meine Geschwister (die muss ich nehmen als Beispiel, weil wir die einzigen dieser "Mischung" sind die ich kenne) und ich verstehen uns auch nicht immer und ich kann ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen, ja wir sind sogar alle sehr verschieden. Dabei haben wir die gleiche Kultur, dass gleiche Elternhaus und waren sogar alle in einem Bauch.
Was habt ihr bloss immer mit euren Erklärungen zu irgendwelchen Themen? Sind Albaner besonders maul-faul oder warum sollte es ein Problem darstellen, etwas erklären zu müssen?

Und das Du Beispiele wie Corinne Hofmann bringst, finde ich seltsam. Für mich hat diese Frau sich einfach nur angepasst und das macht für mich persönlich sicher keine glückliche Beziehung aus. Ich erwarte von meinem Partner, dass er mich und meine Kultur versteht & respektiert, genau wie ich ihn und seine...so entsteht eine gute Mischung, bei allem anderen bleibt einer auf der Strecke.
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