Was Gjergj 2016 geschrieben hat, gilt weiterhin: Deutlicher Rückgang des Ufers am Strand von Seman. Albanien wird von Tag zu Tag kleiner.
Der
Vergleich von Luftbildern von LanaSator auf Instagram zeigt die Entwicklung deutlich.
- Instagram-Post Lana Sator zu Seman
Entscheidend ist wohl mitunter, dass der Fluss Seman, dessen Mündung sieben Kilometer nördlich liegt, heute viel weniger Sedimente mit sich führt: Am Zufluss Devoll wurden zahlreiche Wasserkraftwerke erbaut. So trägt das Meer mehr Land ab, als die Flüsse an Material nachliefern.
Zudem ist auf den Bildern zu erkennen, dass auch der Wald stark zurückgegangen ist. Die Ursache hierfür ist weniger klar: direkter menschlicher Einfluss oder durch den Rückgang der Uferlinie? Aber der Wald wäre sicherlich wichtig zur Stabilisierung des Ufers.
EIn Vergleich mit den Fotos auf Google Earth von 1985 zeigt, dass von 1985 bis 1994 keine dramatische Änderung geschehen ist. Die Bilder von 1985 sind nicht so genau. In diesen zehn Jahren dürfte der Rückgang rund 25 Meter betragen haben.
Nach 1994 wurde es drastischer mit rund 80 Meter Rückgang in zehn Jahren.
In den nächsten zehn Jahren kamen nochmals rund 35 Meter dazu.
Gleiches gilt für die letzten 8 Jahre.
Wir haben also einen Rückgang der Küste von 175–200 Meter seit 1985.
Wissenschaftlicher machen sich deswegen aber keine grossen Sorgen. Sie erwähnen die grossen Mengen an Sedimente, die der Seman mit sich bringe – am meisten von allen mittelalbanischen Flüssen – (Zahlen von 2005) und verweisen auf das starke Wachstum im Bereich der Mündung des Seman. Hier ist, wenn man die Bilder auf Google Earth anschaut, die Küste um 900 Meter ins Meer hinausgewachsen seit 1985.
Es ist also ein laufender Prozess, wie man ihn seit Jahrtausenden an dieser Küste verfolgen kann: Es kommt Land dazu, es wird Land abgetragen. Wobei der Bau der Staudämme am Devoll natürlich vor allem letzteres unterstützt.