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gondolf
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Bergbau in Albanien

Do, 31. Jan 2013, 18:31

Hallo in die Runde,

dieses Jahr möchte ich mal wieder mit dem Moped nach Albanien. Neben der Motorradfahrerei bin ich sehr interessiert an Bergbau Relikten und Höhlen.

Könnt Ihr mir noch Tips zu sehensweren Gegenden geben.

Bekannt ist mir die Mine bei Drenova, der Bergbau bei Bulqiza und ich meine zwischen Maliq und Gramsch mal was gesehen zu haben.

GlückAuf
Michael

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

So, 10. Feb 2013, 13:11

Im Bereich Corovoda, 40° 30.924'N, 20° 17.346'E, hat einer interessante Fotos von Bergbauanlagen eingestellt. Falls die Bildposition mit dem Ort identisch ist, wird der Punkt aber wahrscheinlich abenteuerlich zu erreichen sein. Dasselbe Foto ist aber nochmal unter 40° 31.130'N, 20° 15.066'E. Wahrscheinlich will er andeuten, dass der Ort irgendwo im Gradec-Canyon liegt. Ich habe in diesen nur mal von oben rein geschaut, unten hielt ich ihn für unpassierbar oder höchstens im Spätsommer. Eventuell ist es besser, den Canyon oben von Osten zu umgehen und von hinten rein.

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

So, 10. Feb 2013, 13:13

Ergänzung: in der Gegend muss auch die Pirrogosh-Höhle sein, gebe aber zu, ich war zu blöd, sie zu finden.

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gondolf
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Re: Bergbau in Albanien

Di, 12. Feb 2013, 0:49

Danke für die Tips. Sieht interessant aus, habe ich mir gespeichert und werde ich versuchen anzufahren.

Ralf K.
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Re: Bergbau in Albanien

Fr, 15. Feb 2013, 16:49

volkergrundmann hat geschrieben:Im Bereich Corovoda [...]
In der Gegend wimmelt es doch nur so von offenen Steinbrüchen, wenn das auch schon zu Bergbau zählen sollte.

Alleine in der Ecke von Deiner 2. Koordinate finden sich mehrere Steinbrüche, weswegen diese Straße von Corovoda nach Norden hoch auf den Paß so gut ausgebaut ist. Oben am Paß ist ein recht großer Steinbruch ( 40° 34.080'N 20° 17.205'E ). Ob es dort auch Stollen gibt, weiß ich nicht.

Ebenso finden sich etliche Steinhändler entlang der Straße von Berat/Polican nach Corovoda. Die Steine kommen von "oben" vom Berg, vom Hang des Tomori. Die Wege der LKWs kann man teils von unten vom Tal aus erkennen, wie sich diese in unzähligen Serpentinen am Hang entlangziehen. Auf Google Earth sind etliche erkennbar, z.B.: 40° 35.273'N 20° 10.166'E.

Bei 40° 35.769'N 20° 10.850'E ist ein Foto "oben" am Berg, und genau diese Steine lagern unten entlang der Hauptstraße bei Händlern und warten auf den Abtransport mit großen Sattelzügen teils in Richtung Mitteleuropa, so wie ich die Kennzeichen der Auflieger in Erinnerung habe.

Gruß, Ralf

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

Fr, 15. Feb 2013, 18:46

Natürlich weiß ich dass dort überall Steinbrüche sind. Aber du hast dir vermutlich nicht die Mühe gemacht, bei GE bei den von mir angegebenen Koordinaten die dort eingestellten Panoramio-Bilder mal anzusehen. Was da zu sehen ist, das ist, glaube ich, etwas mehr als üblicher Steinbruch, zumindest mein Eindruck.

Ralf K.
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Re: Bergbau in Albanien

Fr, 15. Feb 2013, 22:21

volkergrundmann hat geschrieben:Aber du hast dir vermutlich nicht die Mühe gemacht, bei GE bei den von mir angegebenen Koordinaten die dort eingestellten Panoramio-Bilder mal anzusehen. Was da zu sehen ist, das ist, glaube ich, etwas mehr als üblicher Steinbruch, zumindest mein Eindruck.
Doch, ich habe die schönen Hinterlassenschaften mit den Gleisanlagen gesehen. Ich fand's sogar schade, daß ich das damals, als ich dort war, das nicht wußte, wo wir doch nur ein paar 100m dran vorbeigefahren sind. Und ich habe mir den Punkt markiert für meine nächste Albanienreise.

Ich wollte dem Fragesteller andeuten, daß in dieser Gegend diverse Sachen abgebaut werden oder wurden, und daß es sich evtl. lohnen könnte, solche Plätze aufs Geratewohl aufzusuchen und genauer anzuschauen.

Gruß, Ralf

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

Sa, 16. Feb 2013, 0:19

Na, ich bin mir da nicht sicher, wo die Anlage wirklich zu finden ist. Der Bildautor hat sie ja auf zwei Positionen eingestellt. Es kann gut sein, dass er die hintere, weit jenseits des Canyon-Mittelstücks, meint. Mir schien bei meinem Besuch der Zugang von vorn nicht möglich, aber vielleicht irre ich mich. Da sind ja auch noch Bilder von der Pirrigosh-Höhle eingestellt, und die habe ich auch nicht gefunden, denn nach meiner (albanischen) Quelle sollte sie viel weiter oben, jenseits vom Canyon sein.
Das Ganze verspricht auf alle Fälle, eine interessante Suche zu werden. Ich würde den Explorern raten, die Bilder in guter Qualität auszudrucken und sie dort Einheimischen zu zeigen. Aber immer Gruppen von Männern, möglichst in der Kneipe. Dann beratschlagen sie nämlich so lange oder holen notfalls Rat per Telefon, bis du einigermaßen verlässliche Angaben hast. Fragst du einen Albaner alleine, wird er nie zugeben, dass er es nicht weiß und schickt dich sonstwo hin.
Bin schon gespannt auf den Bericht.

GjergjD
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Sa, 16. Feb 2013, 10:51

Vielleicht ist es am Rande von Interesse, dass es zu der Industriekultur in Albanien eine interessante Quelle im Netz mit Lageplänen gibt, also die meisten Fabrik-Ruinen sind auf der folgenden Seite dokumentiert und lohnen bestimmt einen Besuch, sofern möglich. Es gibt auch eine Kategorie Bergbau.
http://albanianheritage.net/index.php/i ... abase.html

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gondolf
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Re: Bergbau in Albanien

Sa, 16. Feb 2013, 23:57

Danke für die ganzen Tips. :D
Bin mal gespannt was wir schaffen anzufahren.

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Lars
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Re: Bergbau in Albanien

Mo, 01. Apr 2013, 0:37

übrigens: die Ecke nördlich von Kukës (Has, Kruma) würde ich meiden.
schönen Bergbau gibt es noch in Prrënjas zu sehen. In Rubik ist noch die alte Fabrik.
- - -

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gondolf
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Re: Bergbau in Albanien

Mo, 01. Apr 2013, 18:39

Danke für die Infos. Rubik und den alten Kohleschacht habe ich zu meiner Liste hinzugefügt.

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

Mo, 01. Apr 2013, 21:30

Lars hat geschrieben:übrigens: die Ecke nördlich von Kukës (Has, Kruma) würde ich meiden.
Solche Andeutungen ohne Begründung machen neugierig (bzw. verunsichern). Liegen Vorfälle vor? Bitte auf den Tisch des Hauses.
Ich habe im September diesen blöden "Kruma Highland Camping" gesucht und musste mich deshalb ziemlich weit oben in den Bergen durchfragen, eigentlich ließen die Leute bei mir kein ungutes Gefühl aufkommen. Also, was liegt an?

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Lars
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Re: Bergbau in Albanien

Mo, 01. Apr 2013, 23:18

volkergrundmann hat geschrieben:
Lars hat geschrieben:übrigens: die Ecke nördlich von Kukës (Has, Kruma) würde ich meiden.
Solche Andeutungen ohne Begründung machen neugierig (bzw. verunsichern). Liegen Vorfälle vor? Bitte auf den Tisch des Hauses.
Ich habe im September diesen blöden "Kruma Highland Camping" gesucht und musste mich deshalb ziemlich weit oben in den Bergen durchfragen, eigentlich ließen die Leute bei mir kein ungutes Gefühl aufkommen. Also, was liegt an?
gut, wenn du das dementieren kannst. warst ja sicher auch schon öfters dort als ich.

Üble Sachen aus den 90ern, als eine recht depressive Stimmung zumindest in Kruma herrschte. Auch später hörte ich eher zurückhaltendes. Aber eben: man sollte nicht nach dem Hörensagen alte, fremde Geschichten aufwärmen. Sorry, muss ich mich wohl selber an den Ohren nehmen.
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volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

Do, 04. Apr 2013, 22:43

Damit wir uns und auch niemand anders das missversteht: Die Warnhinweise werde ich nicht dementieren. Außer deinen gibt es im Forum weitere Hinweise, die deutlich belegen, dass es in Kukes z.B. auch in jünger Zeit zu Übergriffen auf „Mopedler“ kam und privat erreichten mich noch einige derartige feedbacks mehr. Für die weniger Eingeweihten: Die Gegend um Kukes ist (jenseits der Berge) mental eher dem Kosovo zuzurechnen, und da gilt manches nicht, was in anderen Regionen Albaniens zugunsten der Touristen (noch) gilt.

Mein Empfinden war allerdings bereits 2010, dass die wiedereröffnete Möglichkeit des fast ungehinderten Verkehrs Richtung Gjakova bei den Leuten speziell in Kruma eine Art Aufbruchsstimmung hervorgerufen hat. 2012 fand ich den Trend bestätigt. Im Gegensatz etwa zu Bajram Curri oder Fushe Arrez, die durch den Autobahnbau in Depression verfallen sind.
Insofern laufen, in Kruma etwa, ganz andere Geschäfte. Die wenigen Touristen sind nicht das Thema. Vorbehaltlich meiner Grundthese, dass Touristen immer und überall Teil der Kriminalitätsstatistik sind, würde ich von Expeditionen in ehemalige Bergbaugebiete hier nicht mehr abraten als etwa in Kurbnesh. Und ich denke, mit irrationalen Schnell-Handlungen Verzweifelter muss der Explorer bis zum gewissen Grad überall in solchen zusammengebrochenen, verarmten Gebieten rechnen. Es bleibt letztlich die dringende Ermahnung: Trotz aller Lobeshymnen auf die Gastfreundschaft der Albaner im Allgemeinen, im Konkreten kann sich die Situation für den Abenteurer doch verschiedentlich anders darstellen.

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Re: Bergbau in Albanien

So, 04. Aug 2013, 22:27

Um in diesem Thread einen großen Erfolg nicht untergehen zu lassen: Heureka, jemand hat die Pir(r)ogosh-Höhle gefunden: http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... =3&t=16475. Danke für den Bericht!

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tragische Umglücksfälle in alten Minen

Do, 07. Nov 2013, 20:59

Derzeit häufen sich leider die Unglücksfälle, speziell in den aufgelassenen Minen in Albanien. Vor allem Jugendliche nutzen sie, um dort Schrott zu sammeln, leider mit tödlicher Folge, wie heute im Dorf Beragozhd der Gemeinde Dardhas bei Pogradec, wo fünf Jugendliche in der seit 20 Jahren geschlossenen Mine erstickt sind, sie wurden nur 23-29 Jahre alt :( http://youtu.be/czmkmAO_ZSs

Zwei Tote, ein Ingenieur und ein Bergmann, gibt es in bei Librazhd zu beklagen, sie starben bei einer Gasexplosion in der Eisen-Nickel-Mine von Gurrë http://youtu.be/F1XrgrSJnqc

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verlassene Minen nun verschlossen

Sa, 31. Jan 2015, 12:05

119 riskante Minen im ganzen Land wurden verschlossen, um weitere Unglücksfälle im Inneren auszuschließen. Rama besuchte gestern die ehemaligen Bergbaugebiete bei Pogradec.

geschlossene Stollen nach Kreisen
Korça 53
Pogradec 40
Librazhd 13
Tirana 9
Tepelena 4

http://youtu.be/0Bbsi2qY4eI
http://youtu.be/ZtLJ-BYScaE

volkergrundmann
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Re: Bergbau in Albanien

Sa, 31. Jan 2015, 21:11

Vergiftungsgefahr besteht übrigens nicht nur in Minen, auch in Höhlen, infolge des Austretens toxischer Gase, die dort natürlich vorkommen. Es hat in der Vergangenheit mehrere solche Vorfälle gegeben.
Des Weiteren sind von den alten Schächten einige das Ergebnis der Suche nach Uran, also radioaktiv (speziell in der Gegend um Kukes).

Albanien ist für Höhlenforscher extrem reizvoll, weil es noch relativ viele deutlich sichtbare Höhlen und jede Menge alter Stollen gibt, über die keine Informationen vorliegen. Es empfiehlt sich allerdings, entweder mit umfassender Ausrüstung anzureisen (also einschließlich Gasmessgeräte) oder die Kooperation mit den nationalen Verbänden der Höhlenforschung zu suchen.

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Re: Bergbau in Albanien

Sa, 31. Jan 2015, 22:05

volkergrundmann hat geschrieben:Vergiftungsgefahr besteht übrigens nicht nur in Minen, auch in Höhlen, infolge des Austretens toxischer Gase, die dort natürlich vorkommen. Es hat in der Vergangenheit mehrere solche Vorfälle gegeben.
Des Weiteren sind von den alten Schächten einige das Ergebnis der Suche nach Uran, also radioaktiv (speziell in der Gegend um Kukes).

Albanien ist für Höhlenforscher extrem reizvoll, weil es noch relativ viele deutlich sichtbare Höhlen und jede Menge alter Stollen gibt, über die keine Informationen vorliegen. Es empfiehlt sich allerdings, entweder mit umfassender Ausrüstung anzureisen (also einschließlich Gasmessgeräte) oder die Kooperation mit den nationalen Verbänden der Höhlenforschung zu suchen.

Milliarden Einnahmen in diesem Sektor und Geld in Sand gesetzt vom [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] welches bei unseren albanischserbischen Nachbarn heute noch gefeiert wird obwohl sie es nur aus Erzählungen kennen.

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