karlvalp
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Reisebericht Winteraktion 2013

Fr, 20. Dez 2013, 14:54

Hallo liebe Albanienfreunde
wir sind seit 11.12. wieder zurück von unserer Albanienreise.
Hier der Bericht, Fotos sind noch nicht fertigwerden aber noch nachgeliefert


Der Weg ist das Ziel
ein Reisebericht Weihnachtsaktion des CHW Mokraberge Albanien

Mittwoch 20.11.13 bis 22.11.13

Mittwoch; 20.11.13 15:30
Claas mit seinem c303 macht sich auf den Weg in den Süden.
Andis Volvo hat Schwierigkeiten mit dem Bremssystem. Was zunächst nach einem Defekt an den Bremsbelägen aussieht und mit hektischem Austausch von Telefonaten und Mails beantwortet wird, entpuppt sich als ein Systemfehler, der dazu führt, dass Andi in den Volvo von Claas als Beifahrer in Landshut zusteigt. Unser Chefnavigator bleibt also unserer Truppe erhalten.
22.11.13
Pünktlich um 8 Uhr holen Andi und Claas Karl Z. in Haag ab. Das nächste Etappenziel Europa Brücke kurz vor Innsbruck wird anvisiert. Zunächst aber Zwischenhalt in Hall. Karl S. kommt mit 13 Kisten Weihnachtspäckchen mit ins „Boot“. Am Rasthaus warten seit gefühlten 2 Stunden Uli und Helmut auf die aus dem Norden. Mit kurzer Verspätung tauchen diese dann doch auf. Das nächste Ziel Triest wird unter die Räder genommen. Strahlendes Wetter und großes Glück. In der Nacht davor ist in den Dolomiten schnell mal fast einen Meter Schnee vom Himmel gefallen. Die Straßen sind fast frei und bescheren unserer Mannschaft eine perfekte Winterkulisse. Einige Stunden später erreichen unsere Mannen den Fährhafen von Triest. Die Zeit bis zur Öffnung des Reisebüros wird in unterschiedlichen Schlafstellungen überbrückt. Während sich einige unserer Helden in Morpheus Armen wiegen, ist auch Hans mit Foxi, einem Senfhund, als Beifahrer aus der Steiermark am Parkplatz in Triest angekommen
23.11. 3:30
In der plötzlich aufbrechenden Hektik kann nur durch eine beherzte Intervention von Claas und Andi verhindert werden, dass Karl Z. Karl S. im Eincheckschalter der Minoanline zurücklässt. Unsere 5 kleinen Volvo verschwinden fast in der Masse der großen Trucks. Sie dürfen sich 26 Stunden ausruhen vor der großen Herausforderung. Die Zeit an Bord vergeht. In der restlichen Nacht Sturm über dem Mittelmeer. Sonne und grandiose Wolkenstimmungen untertags und die 2. Nacht an Bord bricht an. Unsere Kämpen lassen sich von den Wellen in den Schlaf wiegen.
24.11
Der Wecker läutet pünktlich 8:30 griechischer Ortszeit. Autos finden! Eine Stunde später an den Autos. Ausfahrt: Zunächst warten und dann in hektischer Betriebsamkeit die Ausfahrt. An der Schranke nach Griechenland steht schon Max mit Schirm. Es regnet, ein kurzes Frühstück mit Backwaren und Kaffee, dann Aufsitzen Richtung Albanien. 11:30 Grenzübergang Griechenland Albanien ( albanische Zeit) die Frau am Zoll stellt sich als glühende Verehrerin der bavarischen Volkskunst heraus. Sie liebt das Oktoberfest und München ist die schönste Stadt Deutschlands. Perfektes Deutsch da sie 20 Jahre in Düsseldorf gelebt hat. Karl S. besticht dann die albanischen Zöllner mit Weihnachtsplätzchen made from Gabi.
Kurzer Sonnenschein, leichter Regen, Wolkenbruch alles wird uns bis Gjirokaster geboten. Einfahrt zum Hotel Cajupi – empfohlen von Grundmann – Leider darf Foxi nicht ins Hotel. Hans entschließt sich im Auto zu schlafen. Kurze Pause bis 15:00 dann Besichtigung der Burganlage. Ein Abendessen in einem kleinen privaten Restaurant (ca. 4 Tische ), mit allen Qualitäten die Albanien zu bieten hat, schließt sich an. Der Restaurantchef zugleich Koch wirft sich in die komplette Kochmontur. Max als gelernter Koch ist begeistert sowohl vom standesgemäßen Outfit als auch von der Qualität des Essens. Eigentlich sind alle bettreif. Karl Z., Karl S. und Max genehmigen sich in der Hotelbar noch einen Schlummertrunk und verhindern, dass Andi und Claas zu früh ins Bett kommen. 23:00 allgemeine Bettruhe
25.11.
7:30 Frühstück vom feinsten. Claas benötigt neue Sohlen nicht vom Gomisteri sondern vom Schuster. Die in Deutschland neu geklebten Sohlen vom „Fachmann“ haben die albanischen Strapazen ganze 10 Minuten ausgehalten. Deswegen verzögert sich unsere Abfahrt. 10 Uhr dann Abfahrt in strömendem Regen. Wir wollen den direkten Übergang nach Permet fahren. Auf den Karten fehlt ein 1km langes Wegstück. Über Holperstrecken nähern wir uns dem kritischen Punkt. Alle Einheimischen sagen es gibt keinen Weg auch mit unseren Autos. Also umkehren, über gefährliche Passagen erreichen wir die Strasse nach Permet, gerade noch mit dem letzten Tageslicht. Wir haben einige Stunden in wunderschöner Landschaft mit traumhaften Ausblicken nur zum Vergnügen in der Pampa verbracht. An der Hauptstrasse stellt sich heraus, dass Max einen Platten gefahren hat und Ulis Vorderreifen Luft verliert. Also noch am Abend zum Gomisteri. Nach 130km um 19 Uhr in Permet ins Hotel Garni Alvero. Wie bekommen die letzten Zimmer, drei Albaner haben das Nachsehen. Abendessen in einer griechischen Taverne Antigonea. Sehr kultiviert und edel. Wir schon einigermaßen mit einheimischem Dreck maskiert, zwar frisch geduscht also nicht anrüchig, aber wie schon erwähnt optisch patiniert. Die restlichen Gäste werden sicher fragen ob sie bei solchen sinistren Gestalten weiter das Lokal besuchen.
26.11
Aufbruch über Frasher nach Corovode. Die Etappen rot 16 und 13 nach Grundmann sind unsere Orientierung. Wir haben nur 90km vor uns .In der ersten Kurve nach Permet: Hans rückwärtige linke Bremse blockiert. Es stellt sich heraus, ein Bremsbelag hat sich gelöst. In einer ½ Stunde ist der Schaden mit mitgeführtem Ersatzteil behoben. Nach 35km mit noch einer Stunde Tageslicht müssen wir feststellen die Route kann an diesem Tag nicht abgeschlossen werden.Wir hatten allgemein widrige Strassenverhältnisse zu bewältigen. Zwei Erdrutsche versperrten uns die Weiterfahrt. Mit Hilfe der Albaner konnte der Weg soweit freigelegt werden, dass unsere Fahrzeuge die beiden Stellen passieren konnten. Die Aktion kostet aber sicher eine Stunde Wir entscheiden uns keine Übernachtung im Freien bei Minusgraden zu wagen, sondern fahren zurück über Piskove nach Permet. Bei Dunkelheit völlig durchgefroren ins erste Hotel kurz vor Permet. Ein Feuer am offenen Kamin lässt eine gewisse Gemütlichkeit aufkommen. Der Hotelbesitzer telefoniert noch mit dem Metzger und so bekommen wir noch vor dem Heija eine Eiweissmast. Übrigens, die Schuhe von Claas sind schon wieder ohne Sohle 
Das „Hotel“ hinterläßt einen geteilten Eindruck. Andi und Claas behelfen sich mit einer selbstmitgebrachten Petroleumheizung, um wenigstens etwas Wärme ins Zimmer zu bekommen. Dank nicht vorhandener Heizung und luftiger Tür nach draussen bleibt Keiner im Unklaren, wie Kalt es Nachts bereits wird.
27.11.
Wir starten früh nach einem Frühstück mit dem obligatorischen Omeletta. Auf einen neuen Versuch nach Corovode. Kurz vor Piskove rechts ab nach Servani i Madh. Dort den überscharfen Campingplatz gefunden wir versorgen uns mit Honig und Wein. Wir fahren gestärkt mit Caj Mali, Kaffee, Wein Honig und Walnüssen weiter nach Zaberzan. Weiter nach Corovode und weiter nach Bogove. Wir sind diesmal früh dran und erreichen Restaurant und Hotel noch bei Tageslicht. Der Hotelbesitzer versucht die Zimmer auf zivilisierte Temperaturen zu bringen und Karl Z. schickt durch unüberlegtes Einschalten einer Glühbirne die Hoteletage ins Dunkel. 2 Stunden später nach unserm Abendessen bei Kaminfeuer zubereitet am Gasherd haben wir wieder Licht. Romantik pur!
28.11.
Strahlender Sonnenschein wie wir vor unser Hotel treten. Die Windschutzscheiben aber mit einer kräftigen Eisschicht bedeckt.
Max geht es schlecht, er hat sich den berühmten Reisevirus geholt. Rumoren im Gedärm ist das Symptom. Er entscheidet sich die einfache Variante nach Gramsh zu nehmen. Karl S. entschließt sich ihn zu begleiten.
Wohlgemut weil wir ausnahmsweise nicht verspätet starten machen wir uns auf den Weg zum Tomorri. Weiß gekennzeichnete Wegstrecken erweisen sich als leicht zu fahren. Der Tomorri rückt immer näher, der Schnee am Wegesrand wird höher. Wir passieren die Abbauhänge für den berühmten Kalkschiefer. Dann Schnee auf dem Weg. Wir erreichen die Abzweigung zum Tomorri. Eine einzige Spur in Richtung Tomorri. Claas muss Ketten aufziehen sonst geht nichts. Karl Z. bleibt bei der Einfahrt zum Bektashianwesen schon hängen. Für Uli und Hans kein Problem. Durch beide gespurt für den Rest dann auch keine Schwierigkeit. Hier enden alle Spuren. Claas versucht die Weiterfahrt mit Schneeketten. Der Schnee ist zu hoch und wir finden eine Variante die uns zu unserer geplanten Route zurück führt. In Gjerbes Kaffeepause und eine Besprechung mit den Einheimischen. Nach ihren Aussagen führt der einzige Weg nach Gramsh nur durchs Flussbett des Tororrica. Also auf zu neuen Ufern. Mühsam suchen wir uns den Weg. Nach ca. 5 km treffen wir auf unsere ursprünglich geplante Route. Wir entschließen uns diesen Weg zu wählen, ein schwerer Fehler, wie sich später heraus stellt. Zunächst durch einige kleine Ansiedlungen verliert der Weg zusehends an Fahrbarkeit. Uli fährt voraus. Er treibt uns an. An einem schmierigen Steilhang werkt sich Uli mit großen Schwierigkeiten durch. Alle sollen ihm folgen. Karl Z. und Hans haben schon gewendet. Karl Z. der Älteste in der Crew hängt einfach an seinem bisschen Leben. Nach kurzer Auseinandersetzung kommen Einheimische dazu und durch ihr deutliche Aussage in Gebärdensprache (Sackgasse / Ende des Weges) wendet sich das Unentschieden zu Gunsten „Umkehren“. Etwas etwas genervt beugt sich Uli. Er hatte im Flussbett weiterfahren wollen, wurde dort aber überstimmt. Jetzt treibt er an weil wieder die Dunkelheit droht und kurz danach auch einbricht. Die Abfahrt von Uli gestaltet sich dann sehr Zeit intensiv. Zur Sicherung fährt Hans rückwärts bis auf 10 Meter an Uli heran. Er sichert Uli bei der Anfahrt. Wir haben1 ½ Stunden verloren. Also zurück zum Ausgangspunkt Tororrica. Inzwischen ist es stockdunkel. Wir irren im Flussbett und suchen die Fahrspur nach Gramsh. Mitten im Flussbett bewegte Lichter. Uli fährt auf sie zu, verzweifelt versucht der Rest auch Anschluss zu diesen Hoffnungsschimmer zu finden. Jäger im Fluss in einem Discovery, sie bieten uns an uns nach Gramsh voraus zu fahren. 2 Stunden benötigen wir dann trotz der Hilfe noch nach Gramsh. Eine Übernachtung im Flussbett kann vermieden werden.
Hier trifft sich die Gruppe wieder mit Max und Karl.
Die beiden haben auch eine sehr abenteuerliche Fahrt auf lange nicht befahrenen Wegen, Schlammpassagen, Flußfahrten und mehreren Verirrungen hinter sich. Der Grund ist, dass Max im Navi kürzeste Strecke eingegeben hat und sich die 62 km nach Gramsh als wilde Piste erweist. Die Konsequenz ist, dass auch sie erst um ca. 17.00 Uhr ankommen. Abfahrt 9.30 Uhr. Heißt 7,5 Std. für die 62 km. Danach war Max wieder gesund.
Ein warmes Hotel und Pizza und kühles Cervisea verwöhnt uns am Abend.
29.11.
Nach den Erfahrungen des Vortags entscheiden wir uns den bekannten Weg den Devol aufwärts direkt nach Pogradec zufahren. So erfahren wir hautnah die Entwicklungen die das große Staudammprojekt in die Landschaft gräbt. Kurz vor Maliq eine halbe Stunde vor Pogradec winken uns 2 Einheimische zu, sie haben sich festgefahren und Hans mit seinem 3-Achser zieht sie auf die Spur. Wir werden zum Kaffee nach Maliq eingeladen. Links ab an der Hauptstrasse Richtung Ohridsee. Ohne zeitliche Verzögerung erreichen wir Pogradec, unseren Stützpunkt für die nächsten Tage.
30.11.
Gut ausgeruht werden die Autos für die nächsten Aktionen instand gesetzt. Claas begibt sich mit Nardi in die Stadt, die Suche nach dem Schuster Teil 2.
1.12.
Strategietag: Einkäufe werden erledigt. Man lässt es sich gut gehen. Unser Quartier in Pogradec erweist sich als komfortabel. Wir haben den Stützpunkt von Diakonia Albanien in Beschlag genommen. Warme Zimmer und genügend Duschmöglichkeiten ermöglichen uns den Eintritt in die zivilisierte Welt. Ein wenig einkaufen und das kalte Pogradec besichtigen. Am Vormittag kommen wir in den Genuss den bekannten Maler Taso in seinem Atelier zu besuchen. Mittags trifft die restliche Mannschaft ein.
2.12 Hans und Claas fahren nach Bishica, wir bringen Kleidung für das Sozialprojekt hinauf zur Kirche und sollen den Unimog (Max würde ihn fahren) herunterholen, damit er am nächsten Tag zur Verfügung steht. Teilweise vergeblich, der Unimog steht in Pogradec und der Schlüssel liegt in der Werkstatt bereit, in der der Volvo von Max steht. Der Ablauf der Päckchenaktion wird geplant. Auf das, dass von den 2800 Päckchen gerade mal 156 in Pogradec eingetroffen sind nehmen wir noch keine Rücksicht. Wir warten auf 2 LKW. Erste Hiobsbotschaft der große 16-Tonner wird an der kroatisch-serbischen Grenze festgehalten. Es fehlt das Zertifikat über den hygienischen Zustand der Kleidung. Über einen hektischen Mailverkehr kann diese Schwierigkeit beseitigt werden. Nach kurzer Erleichterung die Nachricht: Gebrauchte Schuhe dürfen überhaupt nicht im Transit durch Serbien. Im Hintergrund laufen die Leitungen heiß. Wir hören nichts mehr. Der 2. LKW nähert sich unaufhaltsam auf dem Landweg nach Albanien. Erwartete Ankunftszeit Mitternacht. Ein großes Hallo bricht aus als Axel um 20 Uhr meldet: „Wir stehen vor unserem Lager.“ In geordnetem Chaos wird der „Kleine“ entladen und die erste Fuhre für Porocan und Holtash geladen. Zuhause im Quartier eine der nötigen Grundsatzdiskussionen über das weitere Vorgehen. Was wäre es erleichternd, wenn so richtig autoritäre Strukturen vorhanden wären.
3.12
Seit 4:30 Uhr morgens ist die erste Crew auf der Strecke Richtung Porocan und Holtas.
Die Zufahrt nach Porocan ist mittlerweile schon sehr zivilisiert, da es die letzten Tage nicht geregnet hat aber kalt war, ist auch die Flußpassage nach Holtas kein besonders großes Problem, nur Claas rutscht seitlich gegen einen (großen) Stein und verbiegt sich den Träger unter der Beifahrertür. Nach einigen für uns (-nicht-Albanisch-Sprechenden) unverständlichen Diskussionen entschließen wir uns trotz der fortgeschrittenen Stunde, eine bisher noch nie besuchte Schule anzufahren – die Einheimischen meinen, es sei nicht sicher, ob wir es schaffen und die Zeitangabe sagt, dass man mit dem Moped in 20 Minuten oben sei. Die Abdrücke von Zwillingsreifen im Weg machen zuversichtlich, je weiter es nach Oben geht, desto abenteuerlicher wird es, 3 Erdrutsche (die Bewohner des Dorfes sind uns mit Werkzeug entgegen gekommen und helfen beherzt beim Graben) und 11/2 Stunden später stehen wird vor einer völlig desolaten Schule.
Der Eindruck, den diese Aktion und die Schule hinterlassen ist kaum in Worte zu fassen.
Nach Besichtigung im dunkeln, Verteilung der Päckchen und einem kleinen und herzlichen Umtrunk mit den Dorfbewohnern treten wir die Rückreise an. Unten wartet ja noch der Rest des Teams sehnsüchtig auf unsere Rückkehr. Aus einer Stunde geplanter Abwesenheit sind letztendlich 4,5 Stunden geworden.
Es geht zurück mit Zwischenstop im Restaurant.
Kurz nach 1Uhr Nachts treffen wir wieder in Pogradec ein.
Holtas ist also auch in einem Tag zu schaffen…

Noch keine Nachricht über unseren LKW! Eine weitere Mannschaft macht sich auf den Weg kleine Schulen in der Region Velcan mit Päckchen zu versorgen. Kaum sind alle Leute weg. Kommt die Nachricht der Lastwagen ist Morgen um 8 Uhr an der mazedonisch-albanischen Grenze und kann dann durch den Zoll. Wir hoffen morgen Mittag an die restlichen Päckchen zu kommen. Es wird eng. Samstag 20 Uhr müssen die 5 Volvos an der Fähre in Igumenitia sein also um 8 Uhr sich auf den Rückweg machen. Bleiben also zum weiteren Verteilen nur der Donnerstag und Freitag.
Geplant wird eine Mannschaft Bishnica und eine Mannschaft Proptisht, sowie Karl Z. für die Fahrt nach Holtas.Der LKW kommt mit Anbruch der Dunkelheit, spannendes Einparken an die Rampe, an der Straße vor dem Lager wird gerade aufgegraben.
Spätabends dann noch Entladung von vielen Päckchen und Hilfsgüter.
4.12
Der Morgen beginnt früh, sobald der LKW von der Rampe gefahren ist, können die Volvos beladen werden. Für jeden Konvoi gibt es einen Einsatzchef.Die Mannschaft für Bishnice packt gleich ihre Autos für die beiden Tage in den Mocrabergen. Die anderen werden von Pogradec aus die Dörfer anfahren. Strahlendes Wetter wird uns den ganzen Tag begleiten. Gestern hatte Petrus schon Einsehen mit uns und es war trocken. Die Truppe wird sich wieder teilen. Ein Teil startet früh nach Bishnica mit ihr werden wir uns dann erst wieder am Freitag treffen. Der andere Teil macht sich auf eine kleine Tour. (Probtisht)

Als einziger Volvo bin ich – Hans - für die Gruppe Bishnica eingeteilt, wir sollen am 4. und am 5. jeweils 3 Schulen anfahren. Die gemeldeten Zahlen / oder die Anzahl der geladenen Päckchen stimmen nicht, am Ende des Tages haben wir nichts mehr, in der letzten Schule fehlen 2 Lehrerpakete. Der Unimog muss noch einmal nach Pogradec, Päckchen fassen. Da die Schule am 6. nur insgesamt 120 Päckchen benötigt und sich für mich auch keine Transportaufgabe in Pogradec findet, fahre ich nicht wieder über den Thane zum Stützpunkt, sondern fahre Richtung Heimat. Kurz nach Librazd kommt mir Karl am Rückweg von Holtas entgegen. Ich bin beruhigt und strebe der Heimat zu.
Die Grenzer sind alle neugierig – so großes Auto, und ganz leer, ob ich was Verbotenes mit habe???
Ab Kroatien läuft der Volvo wieder wie er soll, der Sprit in Albanien ist wohl unter jeder Kritik.
Ich komme am 7.12 um 16:30 im Graz an.
05.12.
Während oben in Bisnice die Verteilung weiterläuft, geschieht die Verteilung in den Schulen von Rodocal (unten), Rodocal (oben) und Homezh. Ausser Plan fährt Karl Z.mit Dieter, Horst und als Übersetzerin ist Blerda mit dabei noch ein Mal nach Holtash. Die Wasserversorgung der Ortschaft ist marode und es kommt regelmäßig zu Infekten bei den Kindern. Dieter will sich das alles anschauen. Ein Gespräch mit dem Bürgermeister ist vor Ort geplant. Die Leute bekommen eine Lektion in albanischer Kommunalpolitik. Am Abend nach 330 km kann man feststellen, es ist alles nicht so einfach wie es auf der Sachebene scheint. Die Gruppe von der kurzen Tour ist längst zurück. Am Morgen haben natürlich alle in der Aufbruchshektik vergessen sich um die Hinterlassenschaften des Frühstücks zu kümmern – also Chaos in der Küche. Der Abend zeigt atmosphärische Verstimmung. Man spürt die Anspannungen der letzten Tage.
c
6.12.
Die Autos werden ein letztes Mal gepackt. Proptisht steht auf dem Plan. Eine große Schule. Wieder Sonnenschein und Stimmung gut. Wir wollen uns dort mit den anderen aus Bisnice treffen. Sonnenschein am Himmel und auf den Gesichtern der Kinder. Es ist Mittag, die Aufgaben sind erledigt. Hans ist schon von Bishnice aus Richtung Heimat gefahren. Wir gehen noch ein Mal gemeinsam Essen. Dann macht sich Dieter auf den Rückweg. Abend dann ein Rückblick auf die Aktion. Noch ein Mal schlafen, dann geht es zurück.
7.12.
Abschied, die Volvofahrer machen sich auf den Heimweg. Igoumenitsa ist heute Etappenziel. Um 20 Uhr müssen wir am Fährbüro unser Bordticket abholen. Die Fähre geht dann 3 Stunden später. Auf guten Strassen rollen wir Richtung Griechenland. Ich erinnere mich daran in welchem desolaten Zustand diese Strasse war als ich vor 6 Jahren das erste Mal hier fuhr. Der Grenzübertritt sachlich und flott, in 20 Minuten ist alles erledigt. Noch einige Kilometer Landstrasse und dann Autobahn bis Port 7 liegen vor uns. 69 km bis Igoumeniza weist das Schild. Maxens Geriatrix stösst im Schubbetreib Wolken aus. Die Experten versammeln sich um den Patienten und versuchen sich an diversen Diagnosen. Vorsichtige Weiterfahrt wird vereinbart. Die Wolke verdichtet sich, wird Geriatrix bis zum Hafen durchhalten? Um 19 Uhr stehen wir erleichtert vor dem Fährbüro. Jetzt Tickets holen, dann was Essen und rauf aufs Schiff. Die Fähre kommt mit 2 Stunden Verspätung aus Patras. Wird dann hier bis auf den letzten Platz beladen. Mit 3 ½ Stunden Verzögerung legen wir ab. 26 Stunden Müßiggang liegen vor uns.
8.12
Decklangeweile
9.12
Ankunft in Triest um 6:00. Max verhandelt mit dem ADAC über den Rücktransport, denn seiner soll nicht auf eigener Achse zurück. Die anderen machen sich auf den Weg Richtung Norden. Uli, Karl S. und Helmut zweigen nach wenigen Kilometern Richtung Innsbruck ab, Karl Z., Andi und Claas streben Salzburg entgegen. Die slovenischen Hinweise auf der Autobahn vernachlässigt unsere müde Truppe. Dann aber wird klar der Karavankentunnel ist gesperrt. Umleitung über Travisio. Geht dann aber recht flott, da wenige Verkehrsteilnehmer. In Altenmarkt trennen sich dann Andi und Claas von Karl Z.
Max sitzt bis 14.30 in Triest fest, da sich die Mitarbeiter des ADAC zwar bemühen aber nicht gerade mit Kompetenz glänzen. Mit dem Leihwagen geht es dann nach Hause.
Claas trifft am 10.11 spätabends als vermutlich letzter Teilnehmer pannenfrei wieder zu Hause ein….
Das war es dann.
Anmerkungen am Rande:
Die Strassen in Albanien sind völlig unberechenbar. Auch im Hotelzimmer kann man auf einem Spirituskocher ein Pizza zubereiten. Nach fast 3 Wochen schmeckt auch der beste Bauernsalat und Omelette nicht mehr. Schwarzbrot ist für Südländer eine notwendige Ernährungsgrundlage und wird schon nach kurzem schmerzhaft vermisst. Hans hatte Schwarzbrot dabei. Auch dieses Jahr war Picknick im Felde möglich. Man glaubt es kaum aber der selbst gebackene Kuchen in Helmuts Reisegepäck reichte bis zur Rückfahrt. Karl S. ebenso mit Süßem aus Eigenproduktion unterwegs konnte nicht lange seine Schätze zurück halten. Am albanischen Wein unterscheiden sich die Geister bzw die Geschmäcker. Hypothese: da nur die Fahrer von der Darmgrippe betroffen waren, muss dies auf den unzureichenden Genuss von Raki zurückgeführt werden. Fast alle Unstimmigkeiten, die bei einer solchen Aktion zwangsläufig auftreten, lassen sich beseitigen. Gute Planung ist unabdingbar, sie hilft nur nicht. Die Vorkehrungen aus der letzten Aktion erweisen sich als keineswegs hilfreich, weil dieses Jahr was ganz anderes nicht funktioniert. Albanien ist fast wie Deutschland nur ganz anders. Die Drohung gilt: „Wir kommen wieder Albanien du schreckst uns so schnell nicht ab.“
Fotostrecke auf anderem Medium

Die Route tageweise:
- Von Innsbruck über Brenner bis Brixen, runter von der Autobahn über Bruneck bis Innichen. Von dort über Sexten bis Tolmezzo. Hinter Tolmezzo wieder auf die Autobahn vorbei an Udine bis Triest.
- Von Igoumenitsa zum Grenzübergang Konispoli, ab da über Mesopotam nach Sarande (Geld holen), zurück über Mesopotam und Jergucat bis Gjirokaster.
- Gjirokaster über Libohove bis Polican (nicht das zwischen Corovode und Berat). Über Sheper Richtung Doshnice, aber vorher schon umgedreht und über Topove auf die neue Straße, Abzweigung Richtung Labove (schlechter Weg). Zwischen Gjirokaster und Tepelene wieder auf die Schnellstraße, bis Permet.
- Ab Permet bis Benja (Brücke, heiße Quellen), dann entlang des Lengarica, bis zur Baustelle, ab da schlecht. Bei Gostivisht 2 x Erdrutsch. Weiter bis Frasher, ab dort "besserer" Weg. Zurück bis kurz vor Permet.
- Wie du schon schreibst von Permet über Sevran i Madh, entlang des Osum-Canyons bis Corovode und weiter bis Bogove.
- Bogove, Novaj, Gjerbes, Flussbett Tororrica Versuch Ausstieg Dobrenj, ab Kerpice wieder "Straße" bis zur Brücke 3,5 km südlich von Gramsh über den Devol.
- Gramsh, Maliq, Pogradec.
- Schulen: Golik, Verri, Slotine, Proptisht, Krickove, Homcan, Radokal und Homezh, Porocan und Holtash, Bisnice und Umgebung.
- Rückfahrt Richtung Korca, "Abkürzer" ab Libonik über Rrembec bis Grenze Kapshtice/Krystallopigi, vorbei an Kastoria Kaffeepause in Mikrokastro bis nach Igoumenitsa.

Die Route ab/bis Fähre zum Runterladen: http://www.bayern-surf.de/Andi.S/Volvo/Albanien2013.kml

GjergjD
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Fr, 20. Dez 2013, 21:25

euch schreckt auch nichts ab :-D sehr schön und weiter so :!:
werde eure Route mal ganz ausführlich "nachvollziehen", Danke für den Bericht

karlvalp
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Sa, 21. Dez 2013, 18:43

dazu noch einige Fotos
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karlvalp
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Sa, 21. Dez 2013, 18:50

noch was zum Anschauen
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karlvalp
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Sa, 21. Dez 2013, 18:56

mehr
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karlvalp
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Sa, 21. Dez 2013, 18:59

so das war es
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volkergrundmann
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Re: Reisebericht Winteraktion 2013

Mo, 23. Dez 2013, 22:07

Lektüre eigener Klasse für einen langen Winterabend - lehrreich, spannend, gar erheiternd ( "Wir schon einigermaßen mit einheimischem Dreck maskiert, zwar frisch geduscht also nicht anrüchig, aber wie schon erwähnt optisch patiniert.")
Danke!

karlvalp
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Nachschlag Albanienbericht

So, 12. Jan 2014, 21:49

Hallo ich weiss leider nicht wo ich hier anders dieses Anliegen ein bringen kann übrigens: Im Reisebericht gibt es jetzt auch die Fotos
liebe Grüße
Karl
Hallo
Ich bin zurück aus Albanien: Es gibt einen Reisebericht, es gibt Fotos, demnächst eine hoch dramatische Fotoreportage über die Weihnachtsaktion 2013 des CHW und es gibt eine Idee: 450/20
Was bedeutet 450/20? Lassen sie mich raten.
Von 450 Eindrücken hat er gerade mal 20 verkraftet. Nicht schlecht
Karl braucht größere Reifen für seinen Volvo. Nein!
Ab 2014 gibt es bei 450 Arbeitstagen 20 Tage Urlaub. Nein.
Es ist ein Kürzel für die neuen Aktivitäten des NSA. Nein
Bayern übernimmt von 470 Flüchtlingen 450. Ein Wunder. Aber schon heiß.
Es gibt derzeit in der BRD 68 Millionen Bürger über 18 Jahre. Das BIB beträgt derzeit nach Schätzungen ca. 38000 € pro Person und Jahr.
In den albanischen Bergen, der Mokraregion, kämpft eine Hilfsorganisation um ihre Projekte. Über 20 Jahre ist der CHW (Christlicher Hilfsverein Wismar e.V.) in dieser Region engagiert. Wichtige Projekte sind so gewachsen, dass sie einer sicheren und fundierten Finanzierung bedürfen.
Sozialarbeit in Albanien:
Gewachsene und notwendige Arbeit, gibt Menschen in den vernachlässigten Bergregionen Chancen auf ein besseres Leben, wo der Staat nichts tut, vielleicht auch nicht kann. Ein Internat, das den Schulbesuch für Kinder aus den abgelegenen Dörfern möglich macht. Eine Sozialarbeiterin die vor Ort unterstützt, wenn im Haus nur noch die kleinen Kinder und die ganz Alten leben. Eine Pflegestation, die sich um Behinderte und alte Menschen ohne Angehörige kümmert. Eine Familienhilfe, die immer wieder helfen muss weil alles darniederliegt. Die Krankheit eines Familienmitglieds kann zur absoluten Notlage führen, eine Krankheit im Tierbestand, der fehlende Regen in der Wachstumsperiode, der starke Regen in der Erntezeit.
Die Idee 450/20
Bedarf: Solide Finanzierung für die Projekte; Mieten, die Gehälter der Mitarbeiter in Albanien benötigen Ressourcen die monatlich zur Verfügung stehen. Der Partner Diakonia AlbaniaCHW braucht diese Mittel. Über viele Jahre hat der CHW ohne diese festen Mittel gearbeitet und vieles aufgebaut, das jetzt in dieser Größe gefährdet ist. Werden sie Pate für die wundervollen Projekte in den Mokrabergen. Helfen sie uns von den 68 Millionen Bundesbürgern über 18 Jahre die 450 zu finden die bereit sind jeden Monat den CHW mit 20€ zu unterstützen. Damit wäre eine gute Basis für die notwendige Hilfe gelegt.
Machen sie mit.
Neueste Meldungen über eine Flut von Armutsflüchtlingen treffen ein. Tun Sie aktiv etwas dagegen: Helfen Sie, dass Kinder in den Mokrabergen eine gute Schulausbildung bekommen, dann bleiben sie entweder in ihrer Heimat oder sie gehören zu den Fachkräften, die unsere Wirtschaft so dringend braucht.
Ich weiß, Sie haben sich schon in Rumänien oder einem andern Ort der Welt, in dem Not herrscht, engagiert. Ich weiß, Sie spenden grundsätzlich nichts für weltanschaulich gebundene Organisationen. Ich weiß, Sie können es im Augenblick nicht stemmen was zu geben. Ich weiß, sie wollen sich nicht auf ein regelmäßiges Spenden einlassen. Ich weiß, sie leisten hier bei uns in der Republik an den Brennpunkten Hilfe.
Aber: !!!!!!!!!!
Ich wünsche mir von Ihnen: Helfen sie mit die 450 Menschen in Deutschland zu finden, die sagen, das ist es genau wonach ich gesucht habe um mich zu engagieren.

http://www.chwev.de/de/20-euro-patensch ... 1481237582

karlvalp
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Re: Nachschlag Albanienbericht

Mi, 15. Jan 2014, 21:38

Hallo
nachdem ich schon zweimal angesprochen wurde:

Geld ist immer willkommen, egal wie viel.

wir haben uns das was sehr viel helfen könnte so vor gestellt.
1. eine Teilpatenschaft für einen Internatplatz bzw für einen Pflegeplatz übernehmen also direkt für eine Person die die Hilfe benötigt.
2. Mitglied im CHW werden und einen kräftigen Mitgliedsbeitrag leisten, da ist man an den Entscheidungen beteilig und bekommt die ganze Transparenz
3. sich mit einem monatlichen Betrag an den laufenden Kosten beteiligen ohne zu bestimmen was jetzt genau mit dem Geld gemacht wird, nur direkte Hilfe!
4. Einmal im Jahr kräftig ins Portmonaise greifen oder bei Firmen sich überlegen ob man die möglichen Spenden bündelt und so was bewirken kann.

Spender bekommen immer wenn sie dem CHW persönlich mit Adresse bekannt die regelmäßigen Rundbriefe mit der Dokumentation der Aktivitäten
Spendenquittung ist selbstverständlich
Jetzt soll es genug sein, mit der Nerverei
Karl

Illyrian^Prince
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Registriert: Sa, 17. Apr 2004, 17:35

Re: Nachschlag Albanienbericht

Mi, 15. Jan 2014, 21:41

Seite geht nicht

volvo c1314
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Re: Nachschlag Albanienbericht

Mi, 15. Jan 2014, 23:10

Illyrian^Prince hat geschrieben:Seite geht nicht
Link: http://www.chwev.de

auf Blog Patenschaften gehen und den Flyer (rechts) herunterladen und ausdrucken.

Max

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