Rama unter Beschuss

Die letzten Tage vor der Wahl laufen heiss, besonders für den sozialistischen Bürgermeisterkandidaten von Tirana, Edi Rama. Zuerst tauchten Nacktbilder von ihm auf. Und gestern explodierte eine Bombe, kurz nachdem er ein Restaurant verlassen hatte.

Rama unter Beschuss

Edi Rama (Privataufnahme, Quelle: Gazeta Sot)

Der Wahlkampf läuft kurz vor den Lokalwahlen heiss – dabei wird nicht nur mit sauberen Mitteln gekämpft. Insbesondere Edi Rama, der amtierende Bürgermeister von Tirana und Kandidat der Sozialisten für eine dritte Amtszeit, ist Ziel mancher Attacke.

Bürgermeister ganz nackt
Am Wochenende publizierte die Zeitschrift »Sot« Nacktbilder von Rama – im mehrheitlich islamischen Albanien ein Skandal. Die privaten Aufnahmen wurden 1995 an einem Strand in Frankreich aufgenommen, wo er damals lebte. Der Künstler ist darauf nur mit einer Sonnenbrille bekleidet zu sehen, sein Geschlechtsteil unscharf gemacht. Rama erklärte, dass man ihm die Bilder gestohlen habe. Und er bezeichnete seine Gegner als politisch ideenlos und gefährlich.

Gefährliche Gegner
Wie gefährlich seine Gegner sein können, zeigte sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Nur Minuten nachdem Edi Rama und fünf Kollegen von der Sozialistischen Partei ein Restaurant verlassen hatten, explodierte dort eine Bombe. Die 150 Gramm TNT verletzten glücklicherweise niemanden – die Politiker seien die letzten Gäste gewesen. Die Bombe auf dem Balkon der Pizzeria im ersten Stock beschädigte mehrere Gebäude in der Umgebung, darunter auch die Fassade der Staatsanwaltschaft, die sich nur zwanzig Meter neben an befindet. Die Ermittler hoffen, dass die Überwachungskamera der Staatsanwaltschaft die Attentäter aufgezeichnet hat.

(Gazeta Sot, ADN u.a.)